Volksfest-Straubinger

48 Titel | STRAUBINGER Exotisch und lecker: der Kofferfisch in Jack’s Bar Ganz im Westen sehen wir eine Rauchwolke am Himmel. Die kommt vom 1467 Meter hohen Vulkan La Soufrière. Übrigens einer der aktivsten und bestüberwachtesten Vulkane der Welt. In Gipfelnähe riecht es stark nach Schwefel. Ihn zu besteigen ist lohnend, aber anstrengend. Schon allein wegen der hohen Luftfeuchtigkeit, die dort herrscht. Im West- teil, dem Basse-Terre, befindet sich auch der tropische Dschungel. Lianen hängen herunter und wir rutschen über glitschige, rötliche Lehm- böden. Es geht steil bergab. Regenwaldvege- tation, irgendwo hat sich wahrscheinlich Tarzan mit seiner Jane versteckt, aber die beiden lassen sich ausgerechnet heute nicht blicken. Schließlich erreichen wir unser Ziel: den Saut de la Lézarde. Ein traumschöner Wasserfall, etwa zwölf Meter hoch und mit einem Bassin dar- unter, das wir zur Abkühlung nutzen. Frisches, klares Wasser, das die tropische Schwüle dämpft. Insekten, die uns belästigen – Fehl- anzeige. Auch die schreienden Affen hört man nicht. Wohl deswegen, weil es sie nicht gibt. Wir befinden uns ja weit weg vom Festland. Wie hätten die da auch hinkommen sollen. Auf dem Rückweg besuchen wir Historisches. Christoph Columbus hat dieses Eiland natürlich auch entdeckt und besucht. In Saint Marie ist er gelandet. Den Einheimischen ist das einen kleinen Gedenkpark mit Büste am Ortseingang und eine Säule mit Marmorplatte, auf der eines unbekannten Indianers gedacht wird, wert. Kulinarisches? Mein Tipp: Probieren Sie alles, auch wenn Sie es nicht gleich erkennen. Mein Lieblingsgericht: Gefüllter Kofferfisch in Jack’s Bar in Saint-François. Gleich neben der großen Kirche tönt laute karibische Musik, aus einer Box über dem Lokal. Wir lassen uns beraten, Jack war mal in Deutschland und serviert uns seine Spezialität. Der Kofferfisch hat einen Panzer, der geknackt wird. Seine Leber wird durchgedreht und mit allerlei schmackhaften Gewürzen angerichtet und wieder im Fisch plat- ziert. Dazu gibt es Gemüse und Früchte sowie einen leichten weißen Sommerwein. Wirklich eine Spezialität. Wer es richtig krachen lassen will: Lobster essen. Den Hummer, also einen ganzen, gibt es „schon“ ab etwa 70 Euro. Runterschalten Unbedingt sollten Sie einen der vielen Märkte besuchen. Hier gibt es alles, was das Herz be- gehrt, auch kleine Mitbringsel für die Lieben zu Hause. Baden geht praktisch überall. Die schönsten Strände haben wir an der Südküste von Grande-Terre gefunden. Vergessen Sie nicht, dass es auch noch drei Inseln gibt, die zu Guadeloupe gehören: Marie- Galante, La Désirade und die Iles de Saintes. Hier ist das Leben noch ursprünglicher, ein bisschen ruhiger und kreolischer. Lernen Sie ein paar Sätze Französisch und probieren Sie’s mal aus. Sie landen garantiert in einer anderen, von Hektik befreiten Welt.

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