Volksfest-Straubinger

72 Fesch samma | STRAUBINGER Wenn Julia Müller auf dem Flohmarkt ein Stückchen Stoff hervorlugen sieht, das zu einem Dirndl gehören könnte, dann wird sie „fuchsdeifeswuid“. Die 29-Jährige liebt Tracht. Vor allem die Schnitte, Muster und Farben aus den 50er- bis 80er-Jahren. Ihre Begeisterung hat die gebürtige Straubin- gerin zum Beruf gemacht. In ihrem Laden in Landshut verkauft sie originale Vintage- Dirndl und ihre eigene Kollektion. Ihre ersten Dirndl hat Julia Müller als Bedie- nung getragen, im Biergarten und auf dem Volksfest. „Die waren furchtbar greislig“, erin- nert sie sich und verzieht das Gesicht. „Gelb- blau kariert und mit Masskrug-Knöpfen.“ Privat musste was Schöneres her. Fündig geworden ist sie auf Flohmärkten. „Anfangs haben mich viele belächelt und gesagt ,Du schaust aus wie aus dem Forsthaus Falkenau!‘ Aber dann kamen nach und nach die ersten Anfragen von meinen Freundinnen. ,Kannst du mir vielleicht auch so ein schönes Dirndl besorgen?‘ Und das hab ich dann gemacht“, erzählt die 29-Jäh- rige schmunzelnd. Kundinnen kommen bis aus Österreich und Südtirol Das war vor etwa zehn Jahren. Da fiel es ihr noch recht schwer, sich von ihren Fundstücken zu trennen. „Ich habe jedem Dirndl nachge- weint. Schließlich sind es quasi Einzelstücke und die Chance, dass noch jemand mit dem gleichen auf dem Volksfest daherkommt, ist ziemlich unwahrscheinlich“, sagt Julia Müller. Mittlerweile kommen Kundinnen bis aus Ös- terreich und Südtirol zu ihr. Vor Kurzem ist die Unternehmerin mit ihrem Geschäft „Fuchs- deifeswuid“ in einen größeren Laden in der Landshuter Innenstadt umgezogen. Ihre Auswahl an Vintage-Tracht ist handver- lesen. Die Dirndl, Schürzen, Blusen, Röcke, Dirndl aus vergangener Zeit haben es Julia Müller angetan Von Sandra Bauer Fuchsdeifeswuid auf Tracht Julia trägt ein Dirndl aus ihrer eigenen Kollektion „Straubing“

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