Volksfest-Straubinger

94 Do schau her | STRAUBINGER Immer dieses Gäuboden-Gschwerl! Hugo Nefe und sein ganz spezieller Heimat-Roman Von Sonja Ettengruber Worum geht es? Max, introvertierter, teamunfähiger Physiothe- rapeut erhält die Kündigung. Kurz darauf stellt ihn seine Chefin wieder ein. Sie würde zu viele Kunden verlieren, die sich nur von ihm behan- deln lassen wollen. Er hat begnadete Hände. Seine Berührungen machen die Menschen glücklich. Seine Ehefrau entgleitet ihm da- gegen immer mehr. Und sein Techtelmechtel mit dem Au-Pair-Mädchen zieht weiteres Un- heil in Gestalt eines Macho-Rivalen nach sich. Dann lernt Max eine Ärztin kennen, die im Bayerischen Wald ein Hospiz eröffnet hat. Sie möchte Wunderheiler Max für ein bestimmtes Projekt gewinnen, das seinem Leben eine neue Wende gibt. In aller Kürze: Flott geschriebene Melange aus Krimi und Gesellschaftssatire. Die Schauplätze kennt ein Straubinger ebenso wie die Typen, die im Roman leiden, lieben, hassen – und morden? Das sagt der Autor: Ich habe das Buch geschrieben, weil ich eigene Erlebnisse und Eindrücke von Land und Leuten meiner bayerischen Heimat in einer unterhalt- samen spannenden Geschichte verdichten wollte. Da ich selbst keinen Tag ohne Lektüre verbringe – die von Donald Duck bis Immanuel Kant reicht – reizte es mich, irgendwann selbst mit dem Schreiben zu beginnen. Ein Leben in Niederbayern kann denselben abenteuerlichen Romanstoff liefern wie ein Leben in den Me- ga-Cities dieser Welt. Der Mensch macht im Grunde überall dieselben wesentlichen Erfah- rungen, ob er nun Lady Gaga heißt oder Zenzi Huber von der Alm. Ganz einfach, weil Liebe, Hass, Krieg und Frieden kein geografisches Phänomen sind, sondern ein menschliches. Himmel und Hölle stecken in uns. Das Leben stellt sich nur als Qual der Wahl dar. Wieso dieser Titel? Ähnlich wie „Des is a Hund, a varreckter!“ die verschiedensten Bedeutungen haben kann, hat auch das Wort „Gschwerl“ eine Bedeutungs- 2017 erschienen im SüdOst Verlag, ISBN 978-3-86646-775-0, 14,90 Euro Hugo Nefe, Jahrgang 1956, hat nach dem Abitur die Meisterprüfung an der Fachschule für Keramik in Landshut abgelegt. Seit über 30 Jahren lebt er als freischaffender Maler und Plastiker in Oberschneiding. „Gäuboden-Gschwerl“ ist sein drittes Buch. Hugo Nefe

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