Straubinger-Das Stadtmagazin

Der Getreidemarkt amTheresienplatz (mit Dreifaltigkeits- säule und Stadtturm), Gemälde von Franz S. Merz, 1821 Stadtsiegel an einer Urkunde des Jahres 1380: Die zwei Rauten- schilder stehen für die Stadtherrschaft der Wittelsbacher, der Pflug geht wohl auf das älteste Rich- tergeschlecht Straubings zurück und verweist zugleich auf das bäuerliche fruchtbare Umland, die Lilie als Marien- symbol ist Zeichen der Grundherrschaft des Augsburger Domkapitels. Die günstige Lage Straubings war Ludwig sogar so wichtig, dass er hier eine Stadt grün- dete, obwohl der Grund und Boden nicht ihm, sondern dem Augsburger Domkapitel gehörte: Bischof Brun von Augsburg, ein Abkömm- ling des salischen Kaiserhauses, hatte seinen Domherren 1029 die ehemalige „curtis regia Strupinga“, den sächsisch-salischen Königshof Straubing, vermacht. Ludwig gründete seine Stadt nun aber nicht auf dem Gebiet des alten „Strupinga“, dieser Siedlung mit bedeutender keltischer, römischer und frühbairischer Ver- gangenheit, in dem ein bajuwarischer Stam- mesführer mit wirren, hochstehenden, „strub- beligen“ Haaren seinen Namen Strupo hinter- lassen hatte und die das Augsburger Domka- pitel zum zentralen Verwaltungs- und Marktort seiner Ländereien erwählt hatte. Er gründete das neue Straubing etwa einen Kilometer weiter westlich auf einer hochwassersicheren Plattform über der Donauniederung. In der wie planmäßig angelegten „Neustadt“ bildet ein langgestreckter Straßenmarkt, ein

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