Straubinger-Das Stadtmagazin
28 Titel | STRAUBINGER eng beieinander und gestalten diese Sportart so spannend, dass es erst auf der Ziellinie zu einer Entscheidung kommt. Dazu begeistert das Laufen und Schießen die Zuschauer, weil sie es kaum verstehen, wie man so schnell laufen und so exakt treffen kann. Und Biathlon hat natürlich frühzeitig erkannt, dass man For- mate anbieten muss, die fürs Fernsehen ge- eignet sind. Sprich: kurze Rennen oder Staffeln. Man sieht es auch, dass diese ursprünglichen Biathlon-Wettkämpfe, wie bei den Männern die 20 Kilometer und bei den Frauen die 15 Kilo- meter, kaum noch stattfinden. Der Fokus liegt im Sprint, in der Staffel und im Verfolgungs- wettkampf, weil da viel Spannung drin ist. Was ist denn bei den Sportlern beliebter? Kurze oder längere Distanzen? Das hängt natürlich von jedem Sportler selbst ab. Aber jeder Biathlet liebt dieses Abgezockt- sein am Schießstand. Gleichzeitig mit einem anderen hinzukommen und den psychisch zu schlagen, einfach, weil man den ersten Schuss früher setzt oder weil man schneller im Rhythmus schießt. Die laufstarken Athleten sagen natürlich: Auf der Strecke bekomme ich dich sowieso. Das alles sind Dinge, die für einen Athleten solche kurzen Disziplinen sehr interessant machen, die haben Spaß daran und die Zuschauer natürlich genauso. Was ist Ihre Aufgabe während eines Rennens? Ich nehme die Leute am Start noch einmal auf. Da gibt es fast schon eingefleischte Rituale. Das geht vom Mobilisieren der Brustwirbel- säule, weil dann der Sportler das Gefühl hat, dass er besser durchatmen kann, bis zur Hals- wirbelsäule und zur Muskulatur. Wenn die Ath- leten ins Ziel kommen, ist es meine Aufgabe, sie in Empfang zu nehmen, um abzusichern, dass sie nicht kollabieren. Oder falls sie kolla- bieren, dass sie vor Ort gleich ordentlich ver- sorgt werden. Kollabieren ist ein gutes Stichwort. Bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in diesem Jahr im österreichischen Hochfilzen ist Laura Dahlmeier ja mehrmals nach einemRennen zusammengebrochen. Ist da der Sport noch gesund? Das ist immer die Frage: Was schauen wir uns hier an? Wir schauen uns hier Profisportler an. Das sind hochtrainierte Leute. Laura Dahl- meier hat – obwohl sie erst knapp über 20 Jahre alt ist – schon über zehn Trainingsjahre in den Knochen im Sinne des Leistungssports. Das sind Spezialisten. Und da heißt erschöpft zu sein, sich zu belasten, bis man vom Rad Sich bis zum Äußersten zu belasten, gehört für Profis wie Laura Dahlmeier dazu.
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