Frühlings Straubinger - 2018

28 Leben | STRAUBINGER arbeit.“ Erst 2013 sei komplett auf digital um- gerüstet worden. Er kommt noch mal auf den Harry-Potter-Film zu sprechen. Dieser wurde in fünf bis sechs Kartons angeliefert. In jedem lag eine kleine Filmrolle. Die musste Max Bach zu einer großen zusammenfügen. Das machte er im Vorführraum. Der glich da- mals eher einer Werkstatt. Von einem Dreh- teller ließ er eine Rolle nach der anderen auf einen größeren Drehteller überspielen. Das Ende einer jeden Rolle klebte er an den Anfang der nächsten – bis aus den kleinen Filmrollen eine große geworden war. Max Bach startete den Drehteller, der Film lief durch den Pro- jektor und wurde an die Leinwand projiziert. Nachdem die Vorstellung in einem Kinosaal beendet war, musste die Filmrolle manchmal schon in zehn Minuten abspielbereit im Vor- führraum eines anderen Saals sein. In den Aufzug passte die 50 Kilo schwere Harry-Pot- ter-Rolle nicht, erzählt Max Bach. Das hieß: tragen, manchmal bis ins dritte Stockwerk. Kleine Handgriffe für großes Kino Schwitzen müssen Filmvorführer heute nicht mehr. Die Filmrolle ist der Festplatte gewichen. Mit ein paar Klicks auf dem Computer startet der Film. Eine Stunde, bevor der erste Streifen des Tages läuft, schaltet Max Bach die Projek- toren in den Vorführräumen ein. Die brauchen etwa eine Dreiviertelstunde zum Hochfahren. Welcher Film wann und in welchem Kinosaal beginnt, das programmiert er alles auf dem PC vor. Dann ist die Arbeit im Grunde schon erledigt. Die Festplatte des Kinofilms „Fifty Shades of Grey 3“. Unten: Max Bach hantiert an den Drehtellern.

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