Gäubodenvolksfest 2023 | Ausgabe 36 Volksfest-
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STRAUBINGER | Titel 3 Gäubodenvolksfest 2023 | Ausgabe 36 Volksfestrelativ farbmetrisch TITELFOTO Jana Zellmer www.janazellmer.de Model: Katharina Meierhofer Dirndl: Trachten Lisa Immer wieder Volksfest ! Straubing schwingt in seinem gewohnten Rhythmus. Nach dem etwas holprigen Post-Corona-Start des vergangenen Volksfestes, stimmt jetzt die Taktung. Der Christkindlmarkt, das Bürgerfest und nun endlich die schönste, die fünfte Jahreszeit! Unser Vorfreude-Magazin will Ihre Lust wecken auf schwindelerregende Karussell-Fahrten, musikalische und kulinarische Delikatessen, nette Gespräche mit Banknachbarn, neues Trachtengwand und auf alles, was Sie sich für die elf Tage vornehmen werden. Wir wissen, was uns erwarten wird, lassen uns aber gleichzeitig überraschen. Altbewährtes mischt sich mit Neuem. Das macht das einzigartige Volksfest-Flair aus. Marschieren Sie mit uns gedanklich hinunter zum Hagen. Der Zauber kann beginnen! Sonja Ettengruber und Ihr Team vom STRAUBINGER Der nächste STRAUBINGER erscheint im NOVEMBER Impressum Herausgeber und Produktion: Cl. Attenkofer‘sche Buch- und Kunstdruckerei, Ludwigsplatz 32, 94315 Straubing; Erscheinung: 24. Juli 2023; Redaktionsleitung: Sonja Ettengruber; Autoren: Anna-Lena Weber, Bernd Vogel, Fiorella Janker, Florian Wende, Kati Auerswald, Kerstin Bauer, Lennart Winterscheid, Melanie Nusko, Susanne Raith, Till Monet; Layout: Christina Scharnowski; Anzeigenverkauf: Verkaufsteam Straubing; Kontakt Anzeigen: anzeigen@idowa.de, 09421-9406100; Kontakt Redaktion: www.straubinger-magazin.de, kontakt@straubinger-magazin.de; Anzeigenleitung: Stefan Mühlbauer Bildnachweise: AndreaWeber: S. 28, 30; Barbara Rötzer: S. 70 (unten); Bernhard Krempl: S. 22/23 (oben), 26 (oben, unten); ccvision.de: S. 54 (Hintergrund); Dietmar Ludwig: S. 46 (unten, links); dirndl und bua: S. 61 (Nr. 8), 63 (Nr. 7); FarbrauschShop: S. 61 (Nr. 1); Genuss-ArenaWenisch: S. 46 (unten, Mitte), 48, 49, 50, 52/53; Goldschmiede Leser: S. 61 (Nr. 6); Hammerschmid: S. 62; Hangowear: S. 65 (Nr. 6); Heidi Ingerl: S. 4 (unten), 66, 68, 69, 70 (oben); Heimatglück: S. 61 (Nr. 3, 4); Isar-Trachten: S. 64, 65 (Nr. 3); Krüger Dirndl: S. 65 (Nr. 1, 4, 5, 8, 9); Landfrauen Straubing-Bogen: S. 26 (Mitte); MarJo Leder &Tracht: S. 61 (Nr. 2, 7), 63 (Nr. 1, 2, 3, 4, 5, 8; Moser Trachten: S. 60, 65 (Nr. 2, 7); Ostwald: S. 61 (Nr. 5); pch.vector/Freepik: S. 46 (Grafik); Rainer Gallrapp: S. 46 (unten, rechts); RolandWeikert: S. 46 (oben, rechts); SaschaWeithmann: S. 46 (oben, links); Stadtarchiv Straubing: S. 22 (Mitte); Waidzeit: S. 63 (Nr. 6); WolfgangWende: S. 4 (Mitte), 22 (unten), 24 AlleTexte und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Abdruck, auch auszugsweise, kann nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers erfolgen. Redaktionsschluss: 29. Juni 2023. Alle vomVerlag gestalteten Anzeigen sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur nach Genehmigung des Herausgebers in anderen Medien genutzt werden. Für die Inhalte der Anzeigen ist der Auftraggeber verantwortlich.
4 Titel | STRAUBINGER TITEL 06 Scheeschlimm Über den ersten Tag am Volksfest 08 Umfrage Welches Ritual pflegen Sie am Festplatz? 10 Volksfest-Fieber Worauf sich die Redaktion dieses Jahr freut GAUDI 12 Das erste Mal Ein Saupreiß über seine Volksfest-Premiere 16 Mit Schwung Fragen und Antworten zum „Roll Over“ 20 Konkurrenz Karpfham Die Bedeutung der Landwirtschaft 28 „Vogel“-Perspektive Unser Autor möchte Kutsche fahren 32 Eine Runde Riesenrad Mit der Gondel in ein fremdes Leben 36 Klogeflüster Beim „Undercover-Bieseln“ 38 Sieben Zelte voller Musik Das Musikprogramm PROST MAHLZEIT 40 Kultbude Ein Volksfest-Abend im Gurkerlstand 46 Just in time Wie in den Festzelten gekocht wird 54 Der Kater Wie er entsteht und wie man ihn wieder los wird FESCH SAMMA 60 Volksfestmode Trends für Frauen, Männer und Kinder 66 Dirndl-Liebe Warum Heidi Ingerl so gerne Tracht trägt 72 Dirndl-Drama Unsere Autorin hadert mit dem Kleiderschrank 76 G’schmacksach’ Vier Trachten-Typen und ihre Outfits OBAND‘LN 80 Umfrage Wie bist du schon mal angeflirtet worden? 82 Flirt-Bingo Mit Spaß am Festplatz obandln 84 Single-Couch Auf dem Kultmöbel die große Liebe finden DO SCHAU HER 86 Viel geboten Das Rahmenprogramm zum Fest 92 Veranstaltungstipps Was sonst noch in der Stadt los ist 94 Schlimmschee Über den letzten Tag am Volksfest 96 So stehen Ihre Sterne Das Volksfesthoroskop Inhalt 16 Das KultFahrgeschäft: Hinter den Kulissen des „Roll Over“ Schon früh inTracht: Heidi Ingerl und ihre Dirndl Blick in die Geschichte: Die Ursprünge des Volksfests in der Landwirtschaft 20 66
STRAUBINGER | Titel 5 GLEIXNER • KELLNER • MAHRER Rechtsanwälte • Fachanwälte in Bogen und Dingolfing 94327 Bogen • Stadtplatz 26 Telefon: 0 9422 / 40389 - 0 Telefax: 0 9422 / 40389 - 12 E-Mail: info@kanzlei-bogen.com Internet: www.kanzlei-bogen.com 84130 Dingolfing • Marienplatz 10 Telefon: 0 87 31 / 7480 - 0 Telefax: 0 87 31 / 74838 E-Mail: info@kanzlei-dingolfing.com Internet: www.kanzlei-dingolfing.com Martina Gleixner Rechtsanwältin und Fach- anwältin für Familienrecht Scheidungsrecht, Unterhaltsrecht, Vermögensauseinandersetzung, Eheverträge, Kindschaftsrecht Kathrin Kellner Rechtsanwältin und Fach- anwältin für Familienrecht Erbrecht, Verkehrsrecht, Familienrecht, Vertragsrecht Markus Mahrer Rechtsanwalt und Fach- anwalt für Arbeitsrecht Baurecht, Erbrecht, Mietrecht, Verkehrsrecht, Versicherungsrecht Fachanwälte & Kompetenzfelder der Kanzlei meiers-sportshop.de 09421 / 1887942 WIR STELLEN UNS NEU AUF Im Sommer 2023 stellt sich euer Meier Lauf- & Sportshop neu auf. Mit der Rückkehr von Junior Chef Tim Meier weht ein neuer frischer Wind in eurem Lieblingsladen. Ein junges, motiviertes Team steht für euch bereit. Neben der alt bekannten Trainerlegende und Personaltrainer Erwin Meier, dürfen wir Robert (Ernährungsberater) und Adrian (Student Bewegungswissenschaften) in unserem Team begrüßen. So stellen wir wie gewohnt höchste Beratungskompetenz sicher. Wir freuen uns auf euch.
Es ist, als würde man die ganze Stadt anknipsen. Klick, Normalität aus, Volksfest an. So wirkt es jedenfalls, wenn man an diesem einen Freitag im August die Innenstadt betritt. Denn: Waren am Tag vorher noch alle in zivil unterwegs, blitzt nun an jeder Ecke die fünfte Jahreszeit hervor. Die Bäckerei-Verkäuferin übergibt einem die Brotzeit im feschen Dirndl, der Stadtplatz wird zum Laufsteg, auf dem Jung und Alt das neue Gwand präsentieren und selbst der Bank-Azubi trägt heute kurze Hose, Lederhose natürlich. Nur der Markgraf Peter und die Ingerl Heidi schauen aus wie immer, aber die tragen schließlich das ganze Jahr über Tracht. Der erste Volksfest-Freitag, er ist vielleicht der besonderste Tag im Straubinger Kalenderjahr. Denn, ob Volksfest-Hasser oder -Liebhaber, keiner kann leugnen, dass eine außergewöhnliche Stimmung, ja fast Spannung, in der Stadt liegt. Alle fiebern ihr entgegen, der fünften Jahreszeit. Und die beginnt, das ist ungeschriebenes Gesetz, mit dem Auszug um halb sechs. Vorher aber lauern Hindernisse. Meist daheim im Kleiderschrank. Denn man wollte doch schon seit Wochen probieren, ob die Lederne nicht etwa im Schrank geschrumpft ist oder sich der Dirndl-Reißverschluss noch die Oberweite hinaufziehen lässt. Aber mit Bauch einziehen, Arme verrenken und wildem Springen geht’s irgendwie immer. Und wenn man nach dem Trachten-Yoga erstmal drinsteckt, ja spätestens dann, spürt man trotz einschnürendem G‘wand dieses wohlige Gefühl in der Bauchgegend. Volksfest is wieder! Und etwas oberhalb registriert man noch was: Durst. Bis den die erste Mass (Spoiler: Es wird die beste des ganzen Volksfests) stillt, ziehen aber erst Blaskapellen, Trachtenvereine, Spielmannszüge, Sportler, Brauereien und Politiker an einem vorbei. Denn nochmal: Der Auszug ist Pflicht. Wer ohne ihn den Festplatz stürmt, der verkennt, dass auch Länderspiele nicht ohne die Nationalhymne angepfiffen werden. Über den Wahnsinn des ersten VolksfestTags Von Florian Wende 6 Titel | STRAUBINGER Von Florian Wende
STRAUBINGER | Titel 7 Aber nehmen wir’s nicht so genau, es ist schließlich Volksfestbeginn. Und da steht – auch noch vor der Premieren-Mass – die erste Runde an. Wo befindet sich dieses Jahr das Top-Spin? Gibt’s hoffentlich den Vogeljakob noch? Und ist die Zwiebelrose wieder da? Diese Fragen klären sich am noch sauberen und jungfräulichen Festplatz, während man sich auf eines verlassen kann: Das Riesenrad steht am altbekannten Platz, die Zelte ebenso. Und die dürfen nun endlich betreten werden. Am besondersten Tag der schönste Moment Wenn die erste Mass dann vor einem steht, beginnt aber erstmal das Kruschen. „Wie viel macht’s etz gleich wieder? Hama die 13 Euro scho g’rissen?“ Die aktuellen Preise, sie sind noch nicht bei allen im Hirnkastl gespeichert, auch bei der ein oder anderen Bedienung nicht. Aber egal, man verständigt sich und dann, ja dann kommt am besonderstenTag der schönste Moment: der erste Schluck von der ersten Mass. Ein Traum! Nein, ein Trumm vom Paradies! Man könnte über diesen Augenblick Gedichtsbände schreiben, Arien komponieren, Romanzen verfilmen ... doch der Genuss hält meist nur kurz. Denn es ist – zum Glück – nicht die halbe Welt am Volksfest, mindestens aber der gesamte Landkreis. Und so tauchen verschollene Gruppen bei WhatsApp wieder auf, trudeln sogar noch SMS ein und man könnte die Anrufe von alten Bekannten annehmen, hätte man Empfang am Festplatz. Aber Vorsicht, nicht über alle Begegnungen freut man sich. Denn natürlich sind alte Verflossene auch da. Vorfreude auf die kommenden zehnTage, Sorge um den Geldbeutel durch die gestiegenen Preise, Genuss wegen des süffigen Festbieres und Qualen aufgrund der engen Tracht: Diese Stimmung am ersten Volksfest-Tag, sie ist unvergleichlich. Scheeschlimm eben. QUALITÄT, ZUVERLÄSSIGKEIT UND TERMINTREUE OHNE KOMPROMISSE Regensburger Str. 42 93104 SÜNCHING Tel. 09480/208 Fax 09480/5371 www.zimmerei-kastl.de zimmerei.kastl@t-online.de BAYERISCHES ZIMMERERHANDWERK LEISTUNGSFÄHIG ZIMMEREI · HOLZBAU Fritz Kastl GmbH Erstellen von Bauplänen und Bauanträgen Altbausanierungen Ein- und Mehrfamilienhäuser Sichtdachstühle – Seit 1952 – Hallenbau Schuppen Außentreppen Carports Asbestabbau mit Entsorgung
8 Titel | STRAUBINGER Maria Bauer, 50, aus Sallach: Die Lampionfahrt habe ich mir vergangenes Jahr zum ersten Mal angesehen. Sie war wirklich total schön. Die werde ich mir nun auch in Zukunft immer anschauen. Welches Ritual pflegen Sie am Volksfest? Helmut Hirschl, 49, aus Cham: Jedes Jahr geht es natürlich mit der Lederhose ins Festzelt Wenisch. Dabei ist die Familie, also meine Frau und mein Sohn. Da gibt’s dann für jeden eine Mass, a Brezn und an Kas. Angelika Graaf, 58, aus Straubing: Ich schau gern am Volksfest herum und treffe mich immer mit einer Freundin. Zusammen sitzen wir dann im Nothaft, trinken ein Bier und essen an Kas. Finanzieller Engpass? Wir beleihen jedes Fahrzeug Sie nutzen es weiter – KFZ-Brief genügt Bargeld in 30 Minuten Leihhaus Straubing 09421-186652 · info@finanzkreditservice.de www.kfz-Pfandkredit.com Essige, Öle, Liköre, Spirituosen, exklusive Geschenkkörbe Ludwigsplatz 40 · Straubing Tel. 09421 / 7890991 Mo. – Fr. 10 – 18 Uhr, Sa. 10 –15 Uhr
STRAUBINGER | Titel 9 Umfrage am Straubinger Stadtplatz Melanie Biedron, 27, und Yannick Hartleben, 29, aus Straubing: Wir haben beide während des Volksfests Geburtstag. Und da wird dann auch im Bierzelt richtig gefeiert. Yannick wird dieses Jahr 30, da wollen wir im Nothaft feiern. Lisa Kainzbauer, 17, aus Wiesenfelden: Ich schaue mir jedes Jahr das Feuerwerk am Ende an. Und wenn das große Kettenkarussell da ist, fahre ich eigentlich immer damit. Am liebsten gehen wir dann ins ReisingerZelt. (fio) Maximilian Schlecht, 63, aus Straubing: Ich bin immer am ersten Tag beim Bieranzapfen dabei. Auch wenn ich auf Montage war, bin ich vorher dafür heimgeflogen. Ich gehe auch gern zur Single-Couch, obwohl ich gar nicht Single bin. Da sind alle sehr nett. Art of Beauty Kosmetik & Accessoires | Regina Wagner & Doris Sturm Albrechtsgasse 19 | 94315 Straubing | Telefon (0 94 21) 8 87 57 Autosattlerei Freier Im Gewerbegebiet 9 94369 Rain ✆ 0 94 29/ 9 48 49 66 www.autosattlerei-freier.de Was wir machen, machen wir mit Leidenschaft. Autosattlerei und Planen Innenausstattung / Verdecke Freier GmbH & Co. KG • Sitzheizung nachträglicher Einbau • Bootsverdecke • Lkw-Planen • Cabrioverdecke für alle Fabrikate • Motorrad-Sitze • Lederpolsterungen • Leder-Smart-Repair • Sonnenschutz
10 Titel | STRAUBINGER Darauf freuen wir uns Till Die Katze kann wieder ungestört ihr Revier checken. Von Falschparkern, lauten Besoffenen und Wuidbieslern keine Spur mehr. In Kagers kehrt die Normalität endlich zurück und wir können die Ruhe im Garten genießen. Deshalb freue ich mich am meisten, wenn das Volksfest vorbei ist. Anna-Lena Sie ist Teil unserer Kultur und sollte viel häufiger Teil unseres Alltags sein: die Tracht. Mit ihr ist jeder einfach gut angezogen. Männer in Lederhosen und Leiberl – ein Traum. Und ein Dirndl schenkt jeder Frau eine tolle Figur. Kaum ein Kleidungsstück lässt uns so gut aussehen – von modisch fragwürdigen Kombinationen wie Sneaker zum Dirndl mal abgesehen. Also ab aufs Volksfest und schöne Menschen anschauen. Und dabei natürlich selber eine Tracht tragen. Eh klar! Sophia Wieder alte Freunde aus Kindergarten und Schule auf einem Haufen zu sehen und ausgelassen mit allen zu feiern. Das ist mittlerweile leider selten geworden. Andererseits freue ich mich, auch Freunden aus dem Studium meine Begeisterung fürs Volksfest weiterzugeben. Flo Für mich startet die fünfte Jahreszeit mit einemWeg: den rund 800 Metern vomTagblatt zum Kinseherberg. Meist schau e ich von da den Auszug an. Un d der beginnt bekanntlich gegen 17.30 Uhr, rund eine Stun de vor meinem Feierabend. An manchen Stellen wird’s eng, weil so viele Zuschauer da sind, hin und wieder bleibe ich hängen, weil einen Bekannte begrüßen – aber Schritt für Schritt steigt hier die Stimmung. Un d so freue ich mich schon auf den diesjährigen Feie rabend am 11. August. Immer das Gleiche? Mitnichten! Für jeden macht etwas anderes das Volksfest aus. Diesen Begegnungen, Terminen und Gefühlen fiebern wir entgegen. Von der STRAUBINGER-Redaktion
STRAUBINGER | Titel 11 Installation Beleuchtung EIB | KNX smart home SAT | TV KFZ-Ladestation Leistungsspektrum Netzwerktechnik Haushaltsgeräte Photovoltaik mit Speichersystem Telekom- munikation Hauptstraße 18b 93099 Schönach Tel: 09429 94 99 165 Fax: 09429 94 99 164 www.elektrotechnik-gogolok.de Kerstin Dreht man auf dem Festplatz eine Runde, so zieht einem alle paar Meter einen an deren Geruch in die Nase. Ich werde dann gerne zu einem kleinen Sherlock Holmes und versuche, die Duftnoten zu identifizieren: „Hmm... was könnte das sein? Eindeutig Zwiebelrose!“ Oft wechseln sich über wenige Meter Süßes und Deftiges schnell und oft ab. Eine duften de Herausforderung für den Riechkolben. Lennart Auf dem Festplatz arbeiten zu können: Viele der Artikel in diesem Magazin entstehen auf dem Volksfest des Vorjahres. Die „Recherche“ dafür funktioniert natürlich nicht vom Schreibtisch aus. Also darf man, wenn man sich klug anstellt, einen Teil seiner Arbeitszeit auf dem Volksfest verbringen. Bürgernaher Investigativjournalismus vor Ort. Fio Am meisten freue ich mich auf das Proseccostüberl. Wenn es da nur ansatzweise so ausgelassen wie beim Münchner Frühlingsfest zugeht, kann ich mir nichts Besseres vorstellen, als dort mit ein paar Freundinnen zu ratschen. Der Auszug ist natürlich auch ein Muss. Im Gegensatz zur Lampionfahrt kann ich mir den jedes Jahr anschauen und es ist trotzdem immer spannend. Ludwigsplatz 13 & Fraunhoferstraße 5-7 | Straubing www.markgraf-tracht.de | www.markgraf-1830.de
12 Titel | STRAUBINGER Unser Autor ist ein Saupreiß. Für den gebürtigen Bremer war das vergangene Gäubodenvolksfest das erste in seinem Leben. Sein Fazit und ob er dieses Jahr wieder kommt. Von Lennart Winterscheid Mein erstes Mal Volksfest
STRAUBINGER | Titel 13 „Ich bin echt gespannt, was mich am Gäubodenfest erwartet“, sage ich und blicke auf. Meine Kollegen sehen mich entrüstet an. „Was?“, frage ich verwundert. „Gäubodenfest?“, meint einer, „wos isn as Gäubodenfest? Des is as GäubodenVOLKSfest oder am besten einfach as Volksfest. Wer ‚Gäubodenfest‘ sagt, wird wieder ausgebürgert.” Einzige Ausnahme, wie ich nach elf Tagen Volksfest weiß: Wenn der Menzl singt: „Schied ei, heid is Gaibonfest…“ Aber an den Menzl und Eischütt’n war damals noch nicht zu denken. Wir saßen im Planungsmeeting für eben dieses Magazin, den Volksfest-STRAUBINGER. Als geborener Bremer, der in München lebt, wusste ich wenig über das Volksfest, ich war noch nie dort. Selbst der Begriff „Giggerl“ war mir neu. Auch meine bisherigen Erfahrungen auf anderen Volksfesten sind begrenzt. Ich war ein paar Mal auf der Wiesn und sonst auf ein paar kleinen Dorffesten. Ich erinnere mich mit leichtem Schmunzeln an das Meeting zurück, als das Riesenrad in 50 Metern Höhe anhält, um meine Freundin und mich den Ausblick auf das Volksfest genießen zu lassen. Heute bin ich schlauer, denn es ist bereits mein zweiter Tag auf dem sonst so friedlichen Großparkplatz „Am Hagen“. Von oben wirkt das Spektakel gar nicht mehr so laut und aufdringlich. Und auch die Wegeführung ist eigentlich ganz logisch. Ich frage mich, wie ich am ersten Tag eine halbe Stunde gebraucht habe, um das Festzelt Nothaft zu finden. Aus der kleinen Gondel heraus lässt sich auch die Größe des Volksfests besser beurteilen: Groß genug für Wiesn-Flair und ein breites Angebot an Fahrgeschäften, Essensständen und natürlich Bierzelten. Klein genug, damit die Touris wegbleiben. Im Gegensatz zum Oktoberfest habe ich hier das Gefühl, noch authentische bayerische Kultur zu erleben. Tracht wird nicht als „Sauf-Outfit“ getragen, sondern hat noch eine Bedeutung. Die Besucher schlüpfen mit einem gewissen Stolz in sie hinein – das steckt an. Hier fühle ich mich wohl in meiner Lederhose undWeste. Aber natürlich trifft man vereinzelt auch auf Badehosen in Lederlook und Plastik-Dirndl. Da ist es dann mit der Nähe zur bayerischen Kultur wieder vorbei. Mit Essiggurke in Richtung Festzelt Das Riesenrad setzt sich zu einer letzten Runde in Bewegung. Unten angekommen stürzen wir uns wieder ins Getümmel. Wir schlendern am Gurkerlstand vorbei, für mich eine absolute Neuheit. Essiggurken? Klar, die kenne ich. Aber einfach so auf die Hand? Ohne was dazu? In der Größe? Den Leuten scheint es zu schmecken, der Stand ist gut besucht. Also warum nicht. Mit Gurke bewaffnet geht es weiter in Richtung Festzelt. Für die meisten ist das die letzte Station des Abends, wir wollen allerdings nur was essen. Leichter gesagt als getan. Ich war wohl naiv zu glauben, ich könnte hier einfach reinmarschieren, mich hinsetzen und etwas bestellen. Freie Plätze suchen wir vergeblich. DACHDECKER BAUSPENGLER MEISTERBETRIEB seit 1969 www.leutner-gruber.de | Gustav-Hertz-Straße 6 – 8 | 94315 Straubing 09421 1848-0 Bedachungs- und Bauspenglerarbeiten Neubau und Altbau Ziegeleindeckung Industrie- und Gewerbebedachung Profilblecheindeckung und -verkleidung Flachdachabdichtung und Gründächer Kirchen- und Turmeindeckungen Wärmedämmung und Dachfenster Kundendienst
14 Titel | STRAUBINGER Was wir allerdings finden, ist gute Laune. Die Coverband auf der Bühne sorgt mit einem Mix aus Schlager, Rockmusik und typischen Volksfestliedern dafür, dass das ganze Zelt auf den Bänken steht und den Boden zum Beben bringt. Dass die wenigsten nüchtern sind, hilft natürlich. Der Bierpreis liegt unter OktoberfestPreisen. Vorglühen lohnt sich aber dennoch. An meinem Hunger ändert das alles trotzdem nichts, weshalb wir das Zelt wieder verlassen. Mein Blick fällt auf einen Stand, der Bratwurstsemmeln aus Wildfleisch verkauft. Eine gute Entscheidung, die Wurst schmeckt ausgezeichnet. Allerdings wünsche ich mir, ich hätte genug Zeit, um mich durch alle Angebote zu probieren. Auf kleineren Dorffesten suche ich oft vergeblich nach einer bestimmten Speise, hier passiert mir das nicht. Ob Spätzle oder Ochsenbraten, Popcorn oder gebrannte Mandeln, selbst Steckerlfisch und Softeis gibt’s. Und natürlich Monster-Gurken. Ein weiteres Upgrade gegenüber Dorffesten sind die Toiletten. Jedem Besucher drückt irgendwann das Bier – ob nach oben oder unten. Doch die Veranstalter haben vorgesorgt und an jeder Ecke einige Klohäuschen aufgebaut, sodass niemand eine Ewigkeit anstehen muss. Wenn’s bressiert, ist der Weg nie weit und jeder kann sein Geschäft in Würde verrichten statt in irgendeinem Busch. Ein Angebot, das leider nicht von allen Gästen angenommen wird. Die gesamte Stadt freut sich aufs Volksfest Unser Abend geht langsam zu Ende und wir bewegen uns in Richtung einer der vielen Ausgänge. Wieder einmal verlieren wir den Überblick und kommen auf der falschen Seite heraus. Wir wollen zu den Parkplätzen, nicht zum Bahnhof. Auch das ist ungewohnt. Ein Parkplatz neben einem Event dieser Größe? In München unvorstellbar. Doch das, was mir am Gäubodenvolksfest am meisten gefallen hat, habe ich erst einige Wochen danach bemerkt. In München begannen die Vorbereitungen für die Wiesn und die Stimmung war schlecht. Den meisten Münchnern graut es vor überfüllten S-Bahnen, Erbrochenem auf den Sitzen und feierwütigen Italienern. In Straubing war das anders. Die Stadt hat sich – natürlich mit einigen Ausnahmen – auf das Fest gefreut. Es war Gesprächsthema Nummer eins, bereits viele Wochen vor Beginn. Es ist ein wichtiger Bestandteil der Straubinger Identität und wird von den Bürgern gelebt. Die „fünfte Jahreszeit“ eben, wie ich gelernt habe. Das sollte sich die Stadt auf erhalten. Ich habe meinen Besuch jedenfalls genossen und werde – ob beruflich oder privat – wiederkommen.
STRAUBINGER | Titel 15 ERLiches Brauhandwerk seit 1871! Handwerklich gebraute Biere aus regionalen Rohstoffen, um den landfrischen Bier-Genuss zu erleben, gibt‘s beim Erl-Bräu! In unserer kleinen Landbrauerei in Geiselhöring, Niederbayern, wird seit 1871, aktuell mit Braumeister Josef Erl in der sechsten Generation, von der Familie Erl Bier gebraut. Der Naturhopfen stammt noch vomHopfenbauern direkt aus der Hallertau und das Malz aus der benachbartenMälzerei, sowie aus Franken. Das weiche Brauwasser aus unserem eigenen kontrollierten Tiefbrunnen ist komplett nitratfrei und die Hefe aus eigener Reinzucht, sichert die Qualität unserer Erlkönig Biere. Gebraut in kleinen Chargen, reifen unsere Biere anschließend bei handgeführter und langsamer Gärung sowie extra langer Lagerung. Dabei verzichten wir bewusst auf geschmacksreduzierende Maßnahmen wie Hopfenextrakt oder Kurzzeiterhitzung. Genau diese Kombination aus regionalen Rohstoffen höchster Güte, handwerklicherVerfahren und stetiger Bierppege macht unsere Erlkönig Biere zu demganz besonderen Genuss und uns unter anderem zur besten bayerischen Brauerei beim European Beer Star 2016. Wir legen aber auchWert auf konsequente Energieeffizienz, die Reduktion von Emissionen und beziehen nur noch Strom aus nachhaltigen Energiequellen. Viel Spaß und beste Laune beim landfrischen Bier-Genuss, Ihre Familie Erl mit Team! Bayerns bestes ERLebnis! European Beer Star 2016, 2017, 2018! Unser Festbier wird noch traditionell handwerklich gebraut!
„Roll Over“: Fragen und Antworten zu dem Fahrgeschäft Von FlorianWende Mit Schwung und Überschlag
STRAUBINGER | Gaudi 17 WIE KAM ES ZU „ROLL OVER“? Patrick Zinnecker ist in einer Schaustellerfamilie aufgewachsen. „Meine Eltern haben das ‚Happy Monster‘ betrieben“, erzählt er. Das Familienkarussell steht auch heute noch auf dem Volksfest. Nach der Schule entscheidet er sich, selbst Schausteller zu werden. Das „Roll Over“ gibt es damals schon. Auf Volksfesten im Norden und Rheinland sieht es Patrick Zinnecker öfters – und fährt vor allem gerne damit. „Daher fiel meine Wahl gleich darauf, als ich mitbekommen habe, dass es zum Verkauf steht“, blickt er zurück. 2001 war das, seitdem besitzt der Schausteller aus Aiterhofen das Fahrgeschäft. WIE LÄUFT EINE FAHRT AB? „Jeder Durchgang ist anders“, erklärt Patrick Zinnecker. Denn der Schausteller und seine Mitarbeiter steuern die rund dreiminütige Fahrt immer individuell. „Wir wechseln mit der Geschwindigkeit ab, mal geht es schneller, mal langsamer“, sagt der 43-Jährige. Nur wenn das Tempo variiert, kommen die Gondeln in Schwung und überschlagen sich. „Das Steuern passiert nach Gefühl, wir beobachten einfach die Kabinen und Fahrgäste“, erklärt Patrick Zinnecker. Ein voreingestelltes Programm gebe es nicht. WIE WIRD‘S MÖGLICHST RASANT? Für alle, die besonders viele Überschläge schaffen möchten, hat Patrick Zinnecker folgenden Tipp: „Am besten gleich beim Start mitschaukeln, sodass die Gondel schon ein wenig schwingt.“ Das geht am einfachsten, indem man sich nach vorne und zurück lehnt, als säße man auf einer normalen Schaukel. „Wenn die Gondel auf dem Kopf steht, am besten nochmal einen Impuls geben, dann geht’s rund“, erklärt der Experte. Wer die Fahrt eher gemächlich gestalten will, sollte sich in der Gondel ruhig verhalten. Aber: Vermeiden kann man Überschläge nicht. WELCHE TECHNIK STECKT HINTER DEM FAHRGESCHÄFT? Mit zwei Reglern, sogenannten Potentiometern, passen die Mitarbeiter die Geschwindigkeit der beiden Hydraulikantriebe des „Roll Vielleicht ist Patrick Zinnecker selbst der größte Fan seines Fahrgeschäfts: Denn das „Roll Over“ kennt der Schausteller seit Kindertagen. Auf zahlreichen Volksfesten ist er früher damit gefahren. Nun betreibt er es seit über 20 Jahren selbst und steht damit, als Highlight seines Schaustellerjahres, auch auf dem Gäubodenvolksfest. Ein Blick hinter die Kulissen des „Roll Over“.
18 Gaudi | STRAUBINGER Over“ an: Der eine Motor rotiert die Bodenplatte, der zweite die vier Gondelkreuze. Darauf befinden sich je vier Gondeln. Die Kabinen selbst sind aber nur aufgehängt, können sich also frei bewegen – einmal vertikal, einmal horizontal. WIE LANGE DAUERT DER AUF-UND ABBAU? Aufgebaut ist das Fahrgeschäft in rund eineinhalb Tagen, der Abbau geht schneller: Etwa zehn Stunden benötigt Patrick Zinnecker mit seinen drei Angestellten dafür. Transportiert wird das „Roll Over“ auf drei Tiefladern. WAS MACHT DAS „ROLL OVER“ AUS? „Jede Fahrt läuft anders ab“, antwortet Patrick Zinnecker. „Da die Gondeln frei hängen, überschlägt es einen mal mehr, mal weniger. Das hat mich schon als Kind fasziniert.“ Damals hat er sich mit Freunden immer gemessen, wer die meisten Überschläge in einer Runde schafft. Sein Rekord liegt bei 16. Auch heute fährt er hin und wieder mit, aber nicht mehr so oft wie früher. WER DARF MITFAHREN? Jeder, der mindestens 1,40 Meter groß ist, kann einsteigen. „Am häufigsten fahren Jugendliche bei uns“, sagt Patrick Zinnecker. „Aber letztens war auch ein 67-Jähriger dabei, wir bedienen alle Altersklassen.“ Je zwei Personen finden Platz in den 16 Gondeln. DAS KURIOSESTE ERLEBNIS MIT DEM FAHRGESCHÄFT? Das ist vor einigen Jahren in Straubing passiert: „Ein Gast hat während der Fahrt sein
STRAUBINGER | Titel 19 Hersteller: Mondial Baujahr: 1994 Gewicht: 65 t Fläche: 420 m2 Höhe: 12 m Strom: 120 kW Beleuchtung: rund 180.000 LEDs Kapazität: 16 Gondeln für je 2 Person Gebiss verloren“, erzählt Patrick Zinnecker. Das Team hat es anschließend gesucht und zum Glück auch wieder gefunden. WIE GEFÄLLT IHNEN STRAUBING? „Das ist natürlich das schönste Volksfest, ganz klar“, sagt der Schausteller. Er schätzt die besondere Atmosphäre am Festplatz und freut sich jedes Jahr wieder, dass so viele Gäste Tracht tragen. Das sei einzigartig. Am Gäubodenvolksfest trifft der Aiterhofener natürlich auch viele Bekannte und Freunde. UND AUSSERHALB DES GÄUBODENVOLKSFEST? Das „Roll Over“ steht auf zahlreichen Volksfesten und Dulten in Süddeutschland und Österreich. „Wir sind zum Beispiel häufig in Nürnberg, Augsburg, Passau oder Regensburg“, zählt der 43-Jährige auf. GÄUBODEN VOLKSFEST A TRUMM VOM PARADIES OSTBAYERNSCHAU DIE VERBRAUCHERAUSSTELLUNG STRAUBING, 11.-21.08.23 11 Tage · 7 Festzelte · rd. 27.500 Sitzplätze · über 130 Schausteller · täglich Live-Spektakel im Historischen Bereich 11.08. Traditioneller Auszug · 16. und 21.08. Kinder- und Familiennachmittag mit Sonderangeboten und halben Fahrpreisen · 17.08. Lampionfahrt mit Niederfeuerwerk · 21.08. Prachtfeuerwerk Größte Verbraucherausstellung in der Region · ca. 600 Aussteller · 60.000m² Ausstellungsfläche in 16 Hallen und Freigelände · Infostände und Sonderschauen: Brauchtum, Tracht und Handwerk, Kunstwerkstatt, Fischereilehrschau · täglich von 9 bis 18 Uhr 12.-20.08.23 EINTRITT FREI! www.ausstel lungs-gmbh.de
20 Titel | STRAUBINGER Hat Karpfham Straubing den Rang abgelaufen? Ursprünglich Teil des Landwirtschaftsfestes, heute Ostbayernschau. Die Straubinger Ausstellung richtet sich mittlerweile an alle Verbraucher. Wenn die Bauern eine Agrar-Fachmesse besuchen wollen, fahren sie nach Karpfham. Von Sonja Ettengruber
STRAUBINGER | Titel 21 Wer den Wandel vom Landwirtschaftsfest hin zur Ostbayernschau nachvollziehen will, der sollte einen Blick in die Geschichte werfen. Stadtarchivarin Dr. Dorit-Maria Krenn fasst die Entwicklung zusammen: Im Oktober 1810 gründete sich in Bayern ein „Landwirtschaftlicher Verein“, der die rückständige Landwirtschaft verbessern, neue Techniken der Landbestellung und Tierzucht vermitteln wollte. Ein Instrument hierzu sollten „Landwirtschaftsfeste“ sein. Bereits ein Jahr später fand in der Residenz- und Regierungsstadt München das erste, für ganz Bayern geltende „Zentrallandwirtschaftsfest“ statt. Es bot eine Viehausstellung und die Prämierung „für die im Vaterlande erzeugten und erzogenen sowie zur besten Zucht ausgezeichneten Viehstücke: Hengste, Stuten, Stiere, Kühe, Widder, Schweinsbären und Mutterschweine“. Der Vergnügungspark kam später hinzu Nach dem Vorbild des Zentralfestes wurden dann auch in den neun Kreisen Bayerns Landwirtschaftsfeste eingeführt. Für den „Unterdonaukreis“, in etwa dem heutigen Regierungsbezirk Niederbayern vergleichbar, fand am 11. und 12. Oktober 1812 die erste derartige Veranstaltung in Straubing statt, denn: „... Straubing ist überdies für landwirtschaftliche Erzeugnisse der lebhafteste Markt des Unterdonaukreises; ein großer Teil seiner Bewohner sind selbst Ökonomen.“ Bereits im Verlauf des 19. Jahrhunderts hatten die Landwirtschaftsfeste immer mehr volksfestartige Züge angenommen: mit Pferderennen, Schießwettbewerben, Kegelscheiben, Turnvorführungen, Festzügen, Feuerwerken, Glückshäfen, Wein- und Bierhallen, Schaubuden, Karussells. Aufwändige Ausstellungen Holt euch einen Gutschein im Wert von 100 Euro für den Kauf von Ehe- und Verlobungsringen. Besucht uns auf der Ostbayernschau vom 12.08. bis 20.08.2023. TRAURING-ZENTRUM STRAUBING Ludwigsplatz 25 • 94315 Straubing www.123gold.de DAS GAB’S NOCH NIE! HALLE 1, STAND 114 EINZIGARTIG WIE EURE LIEBE
22 Gaudi | STRAUBINGER zu Acker- und Gartenbau, Vieh-, Geflügel-, Bienen-, Fischzucht und ähnliches mehr betonten den Lehrcharakter der Landwirtschaftsfeste. Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert erweiterte sich die Landwirtschaftsausstellung zudem zur lokalen und regionalen Leistungsschau von Handwerk und Gewerbe. Auch der seit 1938 eingeführte Name „Gäubodenvolksfest“ bezog sich auf die fruchtbare Ebene, in der Straubing liegt, und die Bedeutung der Landwirtschaft für diese Gegend. Ab den 1970er-Jahren verloren das Fest und insbesondere die Ostbayernschau (so der Name seit 1973) ihren landwirtschaftlichen Charakter. Sie entwickelten sich zu einem großen Vergnügungspark und einer überregionalen, allgemeinen Verbraucherschau. An die landwirtschaftliche „Wurzel“ erinnern noch die traditionelle große Erntekrone auf dem Festplatz und das Ochsengespann, das beim Auszug den Pflug des Straubinger Stadtwappens zieht. Karpfham hat große Anziehungskraft Die Erntekrone bezeichnet auch Josef Groß, Leiter des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Deggendorf-Straubing (AELF), als Relikt aus vergangenen Zeiten. „Die Ostbayernschau hat längst nicht mehr die Bedeutung für die Landwirtschaft. Diesbezüglich hat Karpfham Straubing den Rang abgelaufen.“, stellt Josef Groß fest. Auf der Rottalschau Rinderschau 1962: im Hintergrund rechts der damalige Oberbürgermeister Hermann Stiefvater
STRAUBINGER | Titel 23 Vom Fachmann gekauft & betreut! EIGENE REPARATURWERKSTÄTTE Rosengasse 45 · Straubing · ✆ (09421) 22539 E-BIKE-STATION GROSSE AUSWAHL MOUNTAINBIKE CROSSBIKE ATB TREKKING-, RENN-, KINDER-, SPORT- UND TOURENRÄDER CITYAUSFÜHRUNGEN seien alle namhaften Firmen der Branche vertreten – von der Landtechnik, über Saatgut, Handel, tierischem Bereich, Energie und Bau. Das große Spektrum habe eine Anziehungskraft auf Besucher aus dem gesamten deutschsprachigen Raum. Dennoch identifizieren sich die heimischen Landwirts-Familien mit der Straubinger Kombination aus Ausstellung und Volksfest. „Sie Getreideernte im fruchtbaren Gäuboden
24 Titel | STRAUBINGER
STRAUBINGER | Titel 25 nur 15 € pro Tag JETZT ROLLATOR MIETEN vom 11. bis 21. August 2023 Zimmermann Sanitäts- und Orthopädiehaus GmbH 94315 Straubing | Bahnhofstraße 20 Tel. 09421 8007 100 Unser Onlineshop: www.samedo.de über 20x Bayern www.zimmermann-vital.de MICH KANN MAN MIETEN! besuchen gerne mehrmals das Gelände am Hagen“, weiß Josef Groß. Schließlich sei Mitte August „eigaarnt“ (die Ernte eingefahren), zumindest bei den Gäubodenbauern, deren Leitkultur nach wie vor der Weizen sei. Ausstellungsleiter Stefan Heitzer betont, dass der landwirtschaftliche Bereich bei den Warengruppen der Ostbayernschau im Vordergrund steht. Von den insgesamt 600 Ausstellern präsentieren sich rund 50 in den Bereichen Garten- und Landschaftsbau sowie Forst- und Landwirtschaft. Viele Betriebe aus diesem Sektor haben einen hohen Flächenbedarf, den Straubing auf 20.000 Quadratmeter Freigelände und 23.000 Quadratmeter in 16 Hallen nicht bieten kann. Stefan Heitzer: „Wir können derzeit nicht wachsen. Aber die Landwirtschaft brauchen wir!“ Die Landfrauen repräsentieren in Straubing den Bauernstand Im Vergleich dazu haben die Verantwortlichen des Karpfhamer Festes, das ein Verein organisiert, ihre Rottalschau deutlich positioniert. In den vergangenen 50 Jahren hat sich daraus eine der bedeutendsten Landtechnik-Messen Deutschlands entwickelt. Bei freiem Eintritt wartet Karpfham vom 1. bis 5. September ebenfalls mit 600 Firmen auf, verteilt auf 70.000 Quadratmeter Freigelände und 6.000 in Hallen. Mit einer Besonderheit aus der Landwirtschaft punktet Straubing. Kreis- und Bezirksbäuerin Claudia Erndl wird auch in diesem Jahr mit ihren Landfrauen fleißig Kiachl auf der Ostbayernschau backen. „Die Bäuerinnen arbeiten im Schichtbetrieb, täglich sind 17 bis 20 Frauen am Stand in Halle 12. Wir wollen mit den Besuchern ins Gespräch kommen und ihnen zeigen, wie hochwertig und schmackhaft unsere regio- 26./27. STRAUBINGER KLEINKUNSTTAGE 2023 Kartenvorverkauf Straubinger Tagblatt 09421/ 940 - 6700 Expert 09421 / 18970 - 0 Landgasthof Reisinger 09421 / 10658 Infos & Karten per Post unter: kleinkunstbuehne-straubing.de Sa_4_November’23_20 Uhr Straubing_Landgasthof Reisinger Markus Langer: „Zeitmillionär“ Straubing- Premiere! Sa_25_November’23_20 Uhr Straubing_Landgasthof Reisinger Han’s Klaffl „Eine Art Best of“ Straubing- Premiere! Fr_22_Dezember’23_20 Uhr Straubing_Markmillersaal „A special Night before Christmas“ nummerierte Plätze Fr_3_November’23_20 Uhr Straubing_Landgasthof Reisinger Mathias Kellner: „Ernsthaft?!“ Straubing- Premiere!
26 Titel | STRAUBINGER nalen Lebensmittel sind“, sagt Claudia Erndl. Den Damen wird viel abverlangt: die Hitze, das heiße Fett, glatter Boden, großer Andrang. Claudia Erndl lässt immer eine Messe einschreiben, damit nichts passiert. Frauen aller Ortsverbände des Landkreises engagieren sich, den Erlös spenden sie stets sozialen Zwecken. Josef Groß ist ebenfalls vom Einsatz und Angebot der Landfrauen begeistert: „Die beste Werbung für den Bauernstand. Wären die Landfrauen mit ihren frischen Kiachln nicht mehr auf der Ostbayernschau, gäbe es sicher einen Volksaufstand.“ Kiachl-Backen im Akkord: die Landfrauen auf der Ostbayernschau
STRAUBINGER | Titel 27 Die 5. Jahreszeit elektrisiert nicht nur Straubing und Umgebung, sondern lockt Besucher aus aller Welt an. Wir freuen uns darauf, die süffigen Bierspezialitäten der KARMELITEN BRAUEREI ausschenken zu dürfen. Eine zweite Schänke, im neuen Biergarten an der Ostseite, lässt die Getränke noch schneller zu den Gästen flitzen! Musikalische Highlights für jeden Geschmack, sowie unser Barbetrieb mit innovativen Kreationen und Klassikern erfreut sich seit Jahren großer Beliebtheit. Unsere patenten Servicekräfte harmonieren mit dem erfahrenen und kompetenten Küchenteam ideal. In Verbindung mit den handlungsschnellen Schankkellnern ergibt dies ein Volksfest-Erlebnis pur. Festzeltbetrieb Martin Lechner | Am Pulverturm 5 | 94315 Straubing | Telefon 09421 69 62 mobil 0170 35 67 34 4 | www.festzelt-lechner.de | Festbüro 09421 78 87020 - ab 10.08. erreichbar Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Herzlichst, Ihre Festwirte Edith & Martin Lechner DAS ...da samma dahoam - scho seit über 25 Jahr! IM FESTZELT LECHNER Gäubodenvolksfest Alle Infos zum Musik- und Veranstaltungsprogramm l Infos zum Musik- und ranstaltungsprogramm
28 Gaudi | STRAUBINGER Kutschenfantasien eines Volksfestnarren Unser Autor möchte endlich in der Kutsche ins Volksfest hineinfahren. Wollen Sie mit? Jedes Jahr spielt sich das gleiche Szenario an der weltberühmten Kreuzung beim Landshuter Hof in Straubing ab. Nämlich an diesem einen Tag, auf den alle hinfiebern: dem Tag des Auszuges zum Volksfest. Hurra, elf Tage Vollgas, koste es, was es wolle! Ich bekomme jetzt beim Schreiben schon eine Gänsehaut. Meinen Trachtenhut hab ich bereits auf und eine Halbe Festbier steht auch in Reichweite. Alle warten auf den Startschuss, der eben dort beginnt. Streng nach Regeln, überwacht von den üblichen Verdächtigen. Und in die Kutschen dürfen nur Leute rein, die einen Bezug zu Straubing haben, eine Bonbonfabrik besitzen oder aus irgendeinem Grund sehr sehr wichtig sind. Doch dazu später. Die Massen an Menschen, die sich freuen, entlang der Strecke über Landshuter Straße, Jahnplatz, Bahnhofsstraße, Stadtgraben, Von Bernd Vogel aus der Vogelperspektive Harmonieren auch ohne Ampel nachhaltig in der Natur: Marie-Agnes, Robert und Olaf mit ihrer Führhand Bernd Vogel
STRAUBINGER | Titel 29 Stadtplatz und dann hinunter über den Essigberg auf die Vergnügungsmeile am Hagen. Ein unbeschreibliches Gefühl. Einmal bin ich als jubelnder Fan in der Unterführung vor dem Jahnplatz gestanden. Als eine Blaskapelle durchmarschierte und drüber ein ewig langer Güterzug polterte, dachte ich schon, ich wäre in einem Formel-1-Rennen. Dieser Adrenalinschub lässt sich mit nichts beschreiben. Das muss man erlebt haben. Aber da waren diese Jahre, diese zwei Jahre, als es kein Volksfest gab, wegen dieser unsäglichen Coronapause. Niemand hatte damit gerechnet. Alle saßen zu Hause und starrten vor sich hin. Der Sinn des eigentlichen Lebens schien verloren. Ich hatte damals sogar die Idee, mit Bierbank und -tisch zum Festplatz zu fahren, beides dort aufzustellen und Volksfest zu spielen. Aber allein? Nein. Rund 1,4 Millionen Mitstreiter hätten mir gefehlt. Oder die Idee wäre viral gegangen und ein illegales Volksfest von Nachahmern entstanden, das niemand mehr hätte bremsen können. Eine Katastrophe. Lachen, winken, Guatl werfen Aber ein Gedanke setzte sich dann in meinem Kopf fest. Diese Kutschen! Ich glaube jeder, der schon einmal den Auszug angeschaut hat, hat mit dem Gedanken gespielt, wie schön das wäre, selbst einmal in so einer Kutsche zu sitzen: Lachen, winken, Guatl werfen, „Servus, griaß de, habe die Ehre“. Was gibt es denn Schöneres? Aber, und hier kommt das „Aber“, es bleibt Wenigen vorbehalten. So wie die Besteigung des Mount Everest oder eine Mondlandung. Und diese Wenigen genießen es, wohlwissend um ihre einzigartige Privilegierung. Schmerzlich musste das auch der Hubsi spüren, als ihm die Nähe zu Straubing, ein wichtiges Sitzplatzkriterium für KutschenEhrlich und kompetent ! Pfeilschifter & Herrmann OHG Allianz Generalvertretung Hebbelstraße 11, 94315 Straubing Telefon 0 94 21.99 66-0 pfeilschifter.herrmann@allianz.de www.allianz-pfeilschifter-herrmann.de i r r an OHG r lv rtretung , 315 Straubing .9 66-0 i . r nn al ianz.de li - f ilschifter-her man .de WWW.SCHATTEN-DESIGN.DE Arndt-Sallinger-Str. 7 | Straubing Telefon 09421 /127 26 PROF IS FÜR STRAUB ING
30 Gaudi | STRAUBINGER fahrer, nicht attestiert werden konnte. Stattdessen musste er beim Umzug, unbestätigten Gerüchten zufolge mit einem „Opfesoft“ im Glas, auf einem harten Stuhl vor dem Weckmanns gute Miene zum… Sie wissen schon, machen. Der geheime Plan zumMitfahren Und da kam mir die Idee. Eine geniale Idee. Die beste Idee meines Lebens. Ein Pferdenarr war ich ja schon immer. Flüsterer wäre jetzt übertrieben. Obwohl? Ich will Sie nicht zu lange auf die Folter spannen. Manchmal kann ich ziemlich stur sein, wenn ich mir etwas in den Kopf setze. Kurzum, ich hab mir drei Pferde gekauft: Jawohl, die beiden Wallache Olaf und Robert, und eine schon etwas ältere, aber zähe und bissige Stute namens Marie-Agnes. Jetzt müssen sie nur noch meine Kommandos lernen: „Komm“, „Terab“ und „Galopp“ und „Hooooh“. Klappt inzwischen schon ganz gut. Drei völlig unterschiedliche Charaktere in meinem Geschirr. Hintendran natürlich die Kutsche. Gut, sie ist noch nicht optimal ausgestattet. Kleinere Sanierungen werde ich noch vornehmen müssen. Und dann ist sie fertig. Meine Volksfestauszugskutsche. Ich werde sie anbieten für Menschen, die unbedingt einmal im Auszug mitfahren wollen, aber nie die Chance dazu bekommen, weil halt die Voraussetzungen fehlen. Das Problem ist natürlich, dass ich auch keine Genehmigung für die Teilnahme bekommen werde. Also ist Findigkeit angesagt. Wenn Sie niemandem etwas erzählen, erkläre ich Ihnen meinen geheimen Plan. In etwa so wie seinerzeit Lothar Matthäus’ geheimeTagebücher täglich in der Bild-Zeitung abgedruckt wurden. Also: Sobald der Auszug losgeht um etwa 17.30 Uhr bewege ich mich bereits aufgeschirrt vom Herzogsschloss Richtung Stadtplatz über Schnelles Ein- und Ausparken muss für die illegale Aktion ständig geübt werden.
Ihr Kutscher Bernd Vogel die Albrechtsgasse. Warum genau diese? Weil dort zunächst lustig klapperndes Kopfsteinpflaster verlegt ist und dort derWolfgang Knorr das Klarl betreibt und für diesen Schabernack sicher zu haben ist. Den lade ich gleich ein, auch wegen seines guten Biers, das er sicher aufladen wird. Und weil er immer gute Ideen für Straubing hat. Dann schleichen wir uns von hinten im Schritt an die jubelnde Menge heran. Irgendwann reißt der Zug einmal ab, eine Lücke entsteht. Sie werden’s schon erraten: Die füllen wir. Mit einem beherzten „Terab“ sprenge ich die Menge auseinander und reihe mich in den Auszug ein. Auf der zahlungspflichtigen Zuschauertribüne werden sie sich fragen, was das für eine Kutsche ist. Auch der Moderator vom Lokalfernsehen wird ins Schwitzen kommen, weil wir nicht auf dem Einsatzplan stehen. Ich werde „Hüh“ und „Hott“ rufen, mit der Peitsche knallen, meine Mitfahrer werden Bier vom Fass trinken, Guatl werfen, winken und lachen. Am Ende biegen wir links vor dem Café Schmidt ab, die Polizei winkt uns nichts ahnend freundlich zu, und wir drehen ob des unsagbaren Erfolgs unserer Aktion noch eine Runde auf den schönen Feldwegen im Gäuboden. Ein Problem hab ich dennoch: Platz eins für den Wolfgang Knorr ist klar. Wer bekommt aber die anderen sieben Plätze? Eins weiß ich bestimmt: Es sind auf keinen Fall Diktatoren, Despoten, Populisten, Blender oder Selbstdarsteller. Diskutieren Sie ruhig mal im Bekannten- und Freundeskreis, wer einen Platz in meiner Kutsche verdient hätte. Die Auswahl ist ja jetzt durch meine Ausschlusskriterien nicht mehr ganz so groß. Ich freue mich mit Ihnen winkend auf die Fünfte Jahreszeit! Michael Keil Vorstand, Finanz- und Immobilienexperte Immobilien & Finanzen Strategien, die ineinander greifen. Verkauf mit dem „rund um sorglos“ Paket: Fragen Sie jetzt unverbindlich bei uns an! Das Beste für Ihre Finanzen Birk & Partner B P 09421 8408-700 m.keil@birk-partner.de www.birk-partner.de Das Beste für Ihre Finanzen Birk & Part er Ludwigsplatz 13 & Fraunhoferstraße 5-7 | Straubing www.markgraf-tracht.de | www.markgraf-1830.de
32 Gaudi | STRAUBINGER Mit der Gondel in ein fremdes Leben Ein Runde Riesenrad mit einer Familie aus der Oberpfalz, die den Gäuboden liebt. Von Melanie Nusko Aus dem Bierzelt dudelt das dumpfe Horn der Blaskapelle, im Biergarten klirren Masskrüge beim Prosit. Vor dem Riesenrad steht mitten im Getümmel Familie Früchtl. Das sind Mama Katrin, Papa Christian, die beiden Kinder Laura und Jonas aus Friedendorf und Opa Hans Göttlinger aus Waffenbrunn im Landkreis Cham. Als die nächste freie Gondel langsam zum Stehen kommt, setzt sich das Drei-Generationen-Gespann in Bewegung. Der siebenjährige Jonas läuft aufgeregt voran, dicht gefolgt von seiner zwei Jahre jüngeren Schwester. Katrin hilft der kleinen Laura mit einem sanften Schub, auf die Sitzbank zu klettern. Fast genauso sanft setzt sich dann auch die Gondel in Bewegung. Das Horn der Blaskapelle wird leiser, das Klirren der Masskrüge ist bald kaum mehr zu hören. Für die fünf Oberpfälzer ist mindestens ein Besuch pro Jahr auf dem Volksfest Pflicht. Vor allem Hans Göttlinger ist großer Fan der Stadt. „Ich bin als Zaunbauer oft beruflich hier in der Gegend.“ Vom Boden aus kennt er die Landschaft gut, der Ausblick vom Riesenrad fasziniert ihn jedes Jahr aufs Neue. „Da sieht man die Gäubodenmetropole einfach am schönsten“, schwärmt Hans. „Da sieht man die Gäubodenmetropole einfach am schönsten“
STRAUBINGER | Titel 33 Für ihn ist Straubing nicht nur das Volksfest. Er flaniert lieber über den Stadtplatz, als in ein Einkaufszentrum zu gehen. Verfolgt den Rathausbrand damals und nun den Wiederaufbau sehr aufmerksam und nimmt am Herzogstadtlauf teil. „Ich bin so gerne hier, aber meine Familie ist in der Oberpfalz und da gehöre ich hin.“ „Jonas, Laura, geht mal zum Opa und schaut raus – da seht ihr das ganze Volksfest“, sagt Katrin, als die Gondel den höchsten Punkt erreicht. Laura und Jonas quetschen sich gemeinsam an die Tür. Katrin zeigt hinaus: „Da Schon vor den Kindern war Katrin gerne auf demVolksfest. „Da hatte ich mehr Angst als die Kinder“ Hans zeigt seinen Enkeln stolz die Gäubodenstadt. hinten ist die Wilde Maus.“ Laura und Jonas durften damit heute schon eine Runde fahren. Auch vor der Geisterbahn schrecken die beiden nicht zurück. „Da hatte ich mehr Angst als die Kinder“, sagt Katrin und lacht. Schon bevor sie Eltern waren, besuchten Kat- rin und Christian das Volksfest gerne als Paar. „Jetzt sind wir eben zu viert, so ändern sich die Zeiten“, sagt Christian und lächelt in Richtung seiner Kinder. Jonas steht wie versteinert am Fenster und staunt. Sein leises Summen tönt im Hintergrund, während die Erwachsenen weiter von ihremTag erzählen. Mit den Kindern hat sich der Ablauf etwas geändert. „Sonst waren wir vorher immer noch in der Ausstellung“, sagt Katrin. In diesem Jahr wurde das durch einen Besuch im Straubinger Tierpark ersetzt. „Vielleicht schlendern wir Karin Reitmeier Aiterhofen bei Straubing Telefon: 09421/ 75 12 00 2 Mobil: 0176/ 61 42 28 13 www.tierbestattung-straubing.de Ihre würdige Tierbestattung Wenn Ihr treuer Weggefährte über die Regenbogenbrücke gehen muss, stehen wir Ihnen mit viel Herz, Liebe und Erfahrung bei!
34 Titel | STRAUBINGER Für die Oberpfälzer ist ein Besuch auf demVolksfest Pflicht. später noch kurz durch die Ausstellung, mal sehen wie lange die Kinder durchhalten.“ Zum Mittagessen ging es für die Familie dann zum Festplatz. Radlermass, Steckerlfisch, große Breze – „das gehört dazu“, sagt Opa Hans. „Zum Schluss gibt es dann auch noch eine Essiggurke. Aber nur die gesalzene und auch nur eine. Da gibt es nichts dazu, die muss man so essen“, erklärt er weiter. Auch die Fahrt mit dem Riesenrad kommt langsam zum Schluss. Die Gondel nähert sich dem Boden. Das Horn der Blaskapelle und das Masskrug-Klirren wird wieder lauter. Die Schlange an der Kasse, hat sich in den letzten zehn Minuten kaum verkürzt. Kein Wunder – eine Runde Riesenrad ist für viele Volksfestgänger Tradition. So auch für Familie Früchtl und Opa Hans, die jetzt im Volksfestgetümmel verschwinden. Nächstes Jahr kommen sie wieder, denn wie Hans Göttlinger sagt: „Straubing, das gehört dazu!“ „Straubing, das gehört dazu!“ Besuchen Sie uns vom 12.08 bis 20.08.2023 auf der Ostbayernschau. Täglich von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr in der Halle 14/15. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
STRAUBINGER | Titel 35 Wir sind dabei ... Unter freiem Himmel, gleich neben dem Ausstellungsbrunnen. Auto Bierschneider GmbH • Chamer Straße 130 • 94315 Straubing • Tel. 0 94 21 - 51 02 80 www.bierschneider.de STRAUBINGER OSTBAYERNSCHAU 2023
36 Titel | STRAUBINGER Autorin wartet in der Schlange vorm Klo beim Nothaft-Zelt, als sie niesen muss. Frau hinter ihr: „Helf da Gott in Himmel affe. Wennst obafallst, kimmst nimmer affe.“ „Mensch, hast du ein schönes Dirndl an. Letztes Mal hab i auch a Frau gseng mit amwunderschönen Dirndl. Und weißt, was passiert is? De is ausse fürs Zelt und dann hat’s ein Bsuffana von oben bis unten ogspiem.“ An der Schlange geht es zu langsam voran: „Also, i woaß ja ned, aber de ganzenWeiber brauchen immer so lang beimBiesln. I heb mei Dirndl hoch, soach schnell und dann bin i wieder raus, aber de…“ Eine Frau, die schon eine Weile in der Kabine ist, zu den Damen, die anstehen: „Es tut mir total leid, dass i so lang brauch, aber i bring mei Lederhosn ned oba.“ Oma geht hektisch mit ihren zwei Enkeln an der Hand an der Kloschlange vorbei: „Obacht, wir müssen nur Händewaschen – Zuckerwatte lässt grüßen.“ OBACHT Nachfolgende Inhalte sind nicht für Leser unter 18 Jahren geeignet!
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