Straubinger - Christkind 2011
STRAUBINGER | Titel 23 die Gemeinde eine Sonder-Briefmarke zum Schwarzacher Christbaum herausgeben. Der damalige Bürgermeister Löw regte das Projekt an, das aber schließlich im Sande verlief. Die ältesten Belegstellen imBrockhaus nennen erste Spuren des Weihnachtsbaums im Elsass – genauer gesagt in Straßburg und Colmar um 1594. Dort war es ab Ende des 16. Jahrhun- derts Sitte, bei Weihnachtsfeierlichkeiten einen Baum aufzustellen und ihn mit Süßigkeiten, Nüssen und Äpfeln zu schmücken. Josef Fendl ist sich sicher, dass die Verbrei- tung des Christbaums in Deutschland und weltweit ein Erbe des Protestantismus ist: „Ihnen gehört die Vorreiterschaft und zu den Folge-Erscheinungen des Thesenanschlags von 1517 passt auch die Abwandlung der Volksgewohnheiten.“ Bezeichnenderweise stellte sich die katholische Kirche lange Zeit gegen den Christbaum – erstens, um die Be- deutung der Weihnachts-Krippe zu unterstrei- chen, zweitens, um dem wilden Christbaum- schlagen der Bevölkerung in den Wäldern der Kirche Einhalt zu gebieten. Als Ritual gilt seit alter Zeit das „Christbaumschlagen“ im Wald. Heute werden „Do-It-Yourself-Aktionen“ von Unternehmen oder Baumschulen mit Event- Charakter in der Vorweihnachtszeit angeboten. Und wann muss der Christbaum raus? Wenn das ganze Wohnzimmer voller Tannen-Nadeln ist oder akute Brandgefahr besteht? Josef Fendl: „Am Dreikönigstag sollte der Baum draußen sein, spätestens jedoch an Mariä Lichtmess am 2. Februar oder 40 Tage nach Heiligabend.“ Quelle: „Hinter den Buden des Christkindl- markts“ von Josef Fendl – erschienen im Verlag Attenkofer und erhältlich im Leserser- vice der Zeitungsgruppe Straubinger Tagblatt/ Landshuter Zeitung mit Geschäftsstellen für 10,80 Euro.
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