Straubinger - Frühjahr 2011

34 Leben | STRAUBINGER Carmen Hartmannsgruber, die Agnes der Festspiele 2007, wohnt nur auf der Bühne im Herzogsschloss Die Hartmannsgrubers leben seit Generati- onen auf ihrem Hof in Neukirchen. Das An- wesen ist 150 Jahre alt. „Vor 150 Jahren gab es hier einen Sturm und mit den umgefal- lenen Bäumen baute die Familie Primbs den Hof“, weiß Carmen Hartmannsgruber. Sie spielte 2007 die Agnes Bernauer, in „Schwimm, Agnes, schwimm“ verkör- perte sie die verruchte Sekretärin. In diesem Jahr schlüpft sie in die Rolle der Regina, der bösen Schwester der Bernauerin, zu sehen vom 24. Juni bis 24. Juli 2011. Ihr Lieblingszimmer in dem Haus, das ihr Urgroßvater 1907 für 6 000 Mark gekauft hat, ist die Stube. In dem Raum mit der niedrigen Holzdecke, den Spros- senfenstern, den Hirschgeweihen, die der Bruder ihres Großvaters selbst geschossen hat, den Hinterglas-Malereien aus Rattenberg, den Zinnkrügen und dem Fichtenboden, kocht, isst und bespricht sich Familie Hartmannsgruber. „Vor einigen Jahren haben meine Eltern die glatte, weiße Decke freigelegt und zum Vorschein kamen schwarze Balken“, erinnert sie sich. „Da kamen die wun- derlichsten Farbschichten der vergangenen 150 Jahre zutage.“ Doch Carmen Hartmannsgruber verbindet nicht nur Positives mit diesem Zimmer: „Ich saß als Kind immer auf der Eckbank und hab' meine Hausaufgaben gemacht“, sagt sie, „ich war eine schlechte Schülerin, ich fand die Schule ganz schlimm.“ Doch dieses Trauma hat die junge Frau schnell überwunden: Heute ist sie Lehrerin. Zuhause auf dem Bauernhof einer Bernauerin Von Sophie Schattenkirchner Leni Hartmannsgruber

RkJQdWJsaXNoZXIy MTYzMjU=