Straubinger - Volksfest 2011

STRAUBINGER | Gaudi 35 ders ist und die das Straubinger Gäuboden- volksfest zu einem einzigartigen Spektakel macht. Inzwischen haben immer mehr Party- bands mit moderner Unterhaltungsmusik auf demVolksfest Einzug gehalten. Hat man es da als Blaskapelle schwer, das Publikum zu halten? Das mit der Partymusik ist doch die letzten 25 Jahre schon so. Es geht ja auch gar nicht um die Frage Blasmusik oder Partyband. Es gibt von beiden sehr gute und sehr schlechte Gruppen. Ich glaube aber, dass immer mehr Leute die Nase voll haben von Konservenmusik. Es kann ja so viel getrickst werden in der Musik. Mit Midi-Files und so. Ich kann nur lachen, wenn ich auf manche Bühne schaue und keine Bassgitarre und oft nicht mal ein Schlagzeug zu sehen sind. Aber der Sound klingt 100 Pro- zent wie das Original. Die Leute müssten nur mal genau hinsehen und genau hinhören. Da würden sehr viele Bands in Erklärungsnot ge- raten. Ich glaube, dass einfach ein gewisser Teil der Gäste die handgemachte Musik, wie wir sie machen, mag. Den meisten ist es aber doch egal. Hauptsache es rührt sich was. Wie hoch ist eigentlich euer Bierverbrauch? Erstens müssten wir klären, ob Alkoholfreie und Radler und Russ‘n auch dazuzählen. Es ist ja so: Wir spielen erstens mit elf Mann – dabei ein Trommler, der mächtig was zu tun hat! Das Volksfest ist im August, da ist es zudem meist sehr heiß. Dann ist es so, dass wir nicht nur auf einer Gitarre rumzupfen oder Keyboard- Tasten drücken müssen. Unsere Instrumente verlangen schon einiges an Körpereinsatz. Wir machen schließlich Blasmusik. Und wir schonen uns bei keinem Auftritt. Das ist imVer- gleich dazu Knochenarbeit. Jeder kann sehen, wie uns sprichwörtlich die Soße runterläuft. Wenn jetzt jeder auf fünf Stunden Auftritts- zeit drei Radler oder Russ´n-Maß trinkt, was jetzt glaube ich für jeden nachvollziehbar ist, sind wir schon bei 33 Maß. Hört sich für einen Laien nach viel an, ist aber im Grunde nichts. Meistens können wir gar nicht trinken, was uns die Wirte alles hinstellen. Vor allem den Schnaps. Die Wirte meinen, dann wird alles lustiger. Wenn uns einer aber ein bissl Benzin- geld geben würde, wär‘s uns oft lieber. Aber natürlich nicht immer. Würden wir ausschließlich Bier trinken, ohne dass zuckerhaltige Limonade dazugemischt wäre, wären die Mengen, die wir verbrauchen, wesentlich weniger. Russ‘n kannst ja ohne Ende trinken. Aber beim reinen Bier kriegt man halt mit der Zeit gleich an ziemlichen Fetz‘n- Rausch. Und dann leidet die Qualität der Musik – und die der Ansagen. Sowas möchte ich ei- gentlich nicht mehr erleben. Das haben wir hinter uns.

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