Straubinger - Christkindl 2013

38 Wohlfühlen & Genießen | STRAUBINGER Schwitzen wie die Finnen Wissenswertes zum Sauna-Gang Von Jessica Seidl „Prinzipiell kann jeder in die Sauna gehen, egal ob jung oder alt. In Finnland, wo das Saunieren ursprünglich herkommt, nehmen sie sogar Babys mit“, erzählt Reiner Sigl. Nur wer Vorerkrankungen am Herzen, Ausschläge oder offene Ek- zeme hat, sollte lieber auf den Saunabesuch verzichten. Die passionierten Saunisten gingen das ganze Jahr über regel- mäßig in die Sauna, weiß Sigl. „Die beliebteste Zeit ist aller- dings imWinter.“ Denn in der kühlen Jahreszeit ist das Schwitzen in der 90 Grad heißen Sauna angenehm und entspannend. Außerdem stärkt die sogenannte Schwitzstube das Immunsystem, das gerade im Winter oft angegriffen ist. „Die Wirkung auf die Abwehrkräfte von einem Saunabesuch hält ungefähr eine Woche an“, erklärt Sigl. Mit einer Erkältung sollte man auf die Schwitzstube allerdings lieber verzichten, da das angeschla- gene Immunsystem dann nur weiter geschwächt wird. „Au- ßerdem ist Saunieren ein hervorragendes Gefäßtraining.“ Die Gefäße weiten sich nämlich bei der Hitze der Sauna, beim Abkühlen danach verengen sie sich wieder. Gerade Sauna-Anfänger schwitzen am Anfang oft nicht richtig. Sie sollten laut Sigl deswegen darauf achten, sich vor dem Saunieren zu duschen und ein warmes Fußbad zu nehmen, um die Poren der Haut anzuregen, sich zu weiten. So fällt das Schwitzen leichter. „Viele Neulinge kühlen sich nach dem Saunagang außerdem nicht richtig ab“, weiß Sigl. Immerhin steigt bei dem acht- bis zwölfminütigen Besuch in der Schwitzkammer die Körperkerntemperatur um rund ein bis zwei Grad. Deswegen rät Sigl, zuerst ins Freie zu gehen, um die Atemwege abzukühlen. Danach sei es ratsam, sich lauwarm oder kalt abzuduschen, im Anschluss sollte es in ein Tauchbecken gehen. Wer auf Nummer si- cher gehen will, nimmt zum abkühlenden Abschluss noch im Wechsel kalte und warme Fußbäder, um so die Poren zu weiten und die Hitze aus dem Körper zu lassen. Nur so kühlt sich der Körper bis in das In- nerste ab. Schließlich will man nach dem Saunieren nicht noch weiterschwitzen. Ein finnisches Sprichwort besagt: „Die Sauna ist die Apotheke des armen Mannes.“ Was die Finnen schon lange wissen, ist mittlerweile auch zu uns durchgedrungen. Das kontrollierte Schwitzen wird auch hier immer beliebter. Was Sauna-Neulinge beachten müssen, die dem Trend in Zukunft auch folgen wollen, verrät Reiner Sigl, Schwimm- und Saunameister im Aquatherm.

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