Straubinger - Christkindl 2012
STRAUBINGER | Titel 27 Dieses Gedicht aus dem Goldenen Buch liest der Nikolaus bei den Familien vor. zu sagen habe und versprechen, immer brav zu sein und alles zu tun, was auf dem Zettel stand.“ Das Kostüm leiht sich der 50-Jährige von der Pfarrei. Und nicht nur den Kleinen bereitet er damit eine Freude. Auch seinen Kollegen stattet der Nikolaus jedes Jahr einen Besuch ab: „Da gibt es Geschenke und einen kleinen Vers für jeden.“ „Du hast dieselben Stiefel wie der Nikolaus“ Dass Peter Steinbeißer am Nikolausabend nicht bei seiner Familie ist, nimmt die ihm nicht übel. Als seine vier Kinder aber noch klein waren, war er selbst nicht als Niko- laus in Aktion. „Da haben wir jemanden kommen lassen. Das wollte ich ganz privat genießen“, erzählt er. Auch seine Frau schlüpfte schon in das Kostüm des hei- ligen Mannes. „Bei meinen ersten zwei Kindern war meine Frau der Nikolaus. Sie hat sich sogar selbst ein Kostüm genäht.“ Die Kinder haben es damals nicht gemerkt und auch Peter Steinbeißer wurde bisher noch nicht erkannt. Nur bei seiner jüngsten Tochter wäre seine Tarnung fast einmal aufgeflogen. „Ich war als Nikolaus in ihrem Kindergarten, danach habe ich sie in normaler Kleidung wieder ab- geholt. Ein Kind hat aber meine Stiefel wieder- erkannt“, erzählt er. Sonst hat aber noch kein Kind hinterfragt, dass er nicht echt sei oder an seinem Bart gezogen. Nur nach dem Schlitten, mit dem der Nikolaus kommen sollte, fragen viele. „Da sage ich ganz ehrlich, dass ich mit dem Auto gekommen bin“, sagt Peter Stein- beißer und lacht. „Schließlich bin ich ein mo- derner Nikolaus.“ G ott grüße Euch im ganzen Haus, ich bin der Bischof Nikolaus. Ein heil‘ger Mann von Gott gesandt, Ihr seht‘s an meinem Prachtgewand. W ar Bischof vor viel hundert Jahren, als nicht so viele Christen waren. In einer Stadt, gar weit entfernt, hab‘ andern Christsein ich gelernt. I ch liebte alle Menschen sehr, was ich besaß, das gab ich her an Arme, Kranke und an Sünder – am meisten liebte ich die Kinder. Zu ihnen zieht‘s mich heut noch hin alljährlich zu Adventsbeginn. I n diesem Buch ist aufgeschrieben, was übers Jahr ihr so getrieben. So gebt gut acht und hört wohl hin, worüber ich in Sorge bin. N un fragt, wie soll‘s jetzt weitergeh‘n? Versucht, das Gute mehr zu seh‘n. Advent ist eine wichtige Zeit! Macht Euch fürs Weihnachtsfest bereit! A m Abend Euch zusammenfindet, wenn der Adventskranz ist entzündet und singet Lieder froh und gern vom Kommen unseres Gott und Herrn. N un schließe ich mein Buch und gehe wieder fort. Es warten viele Kinder an einem anderen Ort. B leibt lustig, brav und fleißig, wie‘s heuer sehr oft war. Dann komm ich zu Euch wieder, bestimmt im nächsten Jahr. G ott schütze Euch an Leib und Seele, dass Euch das ganze Jahr nichts fehle! Theresienplatz 51 94315 Straubing Tel. 09421 9622-30 straubing@pustet.de
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