Straubinger - Christkindl 2015
22 Leben | STRAUBINGER „Man kann nur malen, was man im Kopf hat“ Toni Stangl hat die Kunst nie losgelassen Regensburg, wo er seinen Abschluss als Inge- nieur machte und dann seine erste Stelle bei Siemens in München antrat. 1973 wechselte er zur Lautsprecher-Firma ITT nach Straubing, „weil man dort freier arbeiten konnte als in den starren Strukturen eines Großkonzerns“. Und die Kunst? „Die hat mich nie losgelassen, sie war und ist mein Ausgleich, mein Skizzen- buch habe ich immer dabei.“ Dessen Inhalte seien gleichsam die Etüde, das eigentliche Werk entstehe anschließend aus dem Ge- dächtnis heraus. Bäume mit fast menschlichen Zügen Für farbenfrohe, fließend-leuchtende Aquarelle ist Toni Stangl weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt. Bäume, denen er fast mensch- besuch Toni Stangl liebt nicht nur die Bildende Kunst. Im Kammerchor singt erTenor. Von Sonja Ettengruber Toni Stangl empfängt uns im großzügigen Ein- familienhaus in einer ruhigen Wohngegend von Ittling. Der 75-Jährige hat sich sein Atelier im ehemaligen Kinderzimmer mit Blick in den Garten eingerichtet. Aus einem kleinen Ra- diogerät erklingt das Programm von Bayern 4 Klassik, die Stimmung ist heiter, die helle Mit- tagssonne leuchtet in den Raum. Umgeben von Katalogen, Aquarellen, Bleistift-Skizzen, Holzfiguren, Farben und Pinseln unterhalten wir uns bei einer Tasse Kaffee über die Leiden- schaft des gebürtigen Nittenauers. „Ich habe immer schon gemalt“, sagt Toni Stangl und erzählt von seinem Onkel, einem gefragten Kirchenmaler, den er als kleiner Bub oft begleiten durfte. Freilich wollte der talen- tierte junge Mann gerne Kunst studieren, doch auch Maschinenbau hat ihn stets fasziniert. So führte der Lebensweg Toni Stangl nach
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