Straubinger - Christkindl 2016

30 Leben | STRAUBINGER Lieblingsfest Wie Charles Dickens einmal um ein Haar Weihnachten erfand Von Sebastian Geiger Das stimmt natürlich nicht. Weihnachten gab es schon vor der „Weihnachtsgeschichte“ von Charles Dickens. Sonst hätten wir ja auch die ganzen Lieder nicht, die wir amHeiligen Abend singen. Wahr ist aber, dass das Fest der Feste zu Lebzeiten des Autors nicht gerade superbe- liebt war. Seit dem späten Mittelalter hatte es an Popularität verloren. Die Menschen feierten es, die frenetische Liebe zum Heiligen Abend war aber mittlerweile ein wenig erloschen. Als Dickens sein Buch veröffentlichte, war es ein riesiger Erfolg. Dickens, der sich zeit seines Lebens für die Armen und Schwachen einsetzte, hatte sogar eine billigere Ausgabe drucken lassen, damit auch wirklich jeder seine „Weihnachtsgeschichte“ lesen konnte. Die Beschreibungen von Festtagsbraten, Gesang und Mistelzweig erinnerten die Eng- länder wieder an das Fest und sorgten dafür, dass auf einmal jeder an Weihnachten dachte. Wir lernen, auch die heiligsten aller Feiertage gehen mit der Zeit, wachsen und verändern sich. Lebkuchen gibt es schon seit September Derzeit scheint Weihnachten fast schon wieder am Zenit seiner Beliebtheit ange- Kennen Sie Charles Dickens? Wenn nicht, helfen wir Ihnen auf die Sprünge. Der Brite lebte im 19. Jahrhundert und hat Bücher wie „Oliver Twist“ geschrieben – und auch die Weihnachtsgeschichte. Manche Engländer sagen, er habe noch mehr getan. Mit seiner Geschichte um den Griesgram Ebeneezer Scrooge habe er Weihnachten quasi erfunden – zumindest so, wie wir es heute kennen. Eine schöne Vorstellung: ein Autor, der die Macht hat, sich eines der schönsten Feste der Welt zu wünschen.

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