Straubinger - Christkindl 2016

64 Rumtreiber | STRAUBINGER der Kunstsinnigkeit Goethes ausgeräumt. Er sammelte viel, eigentlich alles, was ihm als sammelnswert erschien. In seiner kleinen Bi- bliothek hinter dem Arbeitszimmer nutzte er den Platz genauso geschickt wie im Majolika- Zimmer – einem Raum voll mit feinst bemalter Keramik. Für eine übermannshohe Standuhr musste bei Goethe sogar ein Loch in die Decke geschnitten werden. Dem Gang durch die Räume der Familie – auch das Zimmer, wo der Dichter starb, kann besichtigt werden – folgt im benachbarten Museum eine Ausstellung über das Leben des Schöpfers von „Faust“ und der „Italienischen Reise“. Mehr Goethe geht nicht. Lust auf Bauhaus Aber Weimar wäre nicht Weimar, wenn nicht auch noch Schiller seinen Platz bekäme. Denn auch sein Wohnhaus kann man besichtigen, es liegt nahe des berühmten Denkmals der beiden Dichter-Freunde vor dem National- theater. Grundsätzlich funktioniert die Entde- ckungsreise in Weimar am besten zu Fuß: Ent- weder schließt man sich einer Führung an oder streift auf eigene Faust durch die Stadt. In der Tourist-Information am Markt gibt es einen kleinen Stadtführer, der einem die wich- tigsten Sehenswürdigkeiten auf unkompli- zierte Weise näherbringt und den Spaziergang gleich mitliefert. So lohnt ein Gang über das im- posante Stadtschloss in den berühmten Park an der Ilm mit seinem römischen Haus und vielen Parkarchitekturen. Dort wähnt man sich unter hohen Bäumen, auf den breiten Wegen und neben der Ilm seltsam-vertraut wie in einem englischen, fein säuberlich angelegten Gartenareal, in dem es – wie könnte es auch anders sein – wieder eine Spur Goethe gibt. Erstens hat er die Anlage maßgeblich mitge- prägt. Zweitens arbeitete er in seinem Garten- haus an „Iphigenie auf Tauris“, „Egmont“ und „Torquato Tasso“ sowie zahlreichen Gedichten. In seinem Gartenhaus im Park an der Ilm verfasste Goethe mehrereWerke.

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