Straubinger - Christkindl 2016

STRAUBINGER | Titel 7 M an denkt ja immer, der Krampus und der Knecht Ruprecht seien ein und dieselbe Person: der, der mit dem Nikolaus auf einem Schlitten von Haus zu Haus saust und dort die bösen Kinder mit einer Rute verhaut, und wenn ein Kind brav war, steht er nur da und schaut zu, wie der Nikolaus das brave Kind lobt. Je- doch erst dieser Tage habe ich erfahren: alles ganz falsch. Der Krampus und der Knecht Rup- recht, das sind zwei ganz verschiedene Typen. Nehmen wir das berühmte Weihnachtsgedicht vom ollen StormTheodor, dessen Beginn jeder kennt: „Von drauß vom Walde komm ich her, ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr.“ Schön, gell? Da sieht man doch gleich vor dem inneren Auge, wie der Nikolaus knietief durch knirschenden Schnee stapft, von einem ein- samen Bergbauerndorf zum nächsten, und der Krampus, respektive Knecht Ruprecht, immer hinterdrein. Irrtum: Um den Nikolaus geht es da null, und um den Krampus schon gar nicht. Weil’s nur um den Knecht Ruprecht geht. Der ist hier nämlich derjenige, welcher „Äpfel, Nuss und Mandelkern“ zu den Kindern bringt. Der Nikolaus kommt gar nicht vor und der Krampus auch nicht. Deshalb heißt das Ge- dicht auch nicht „Nikolaus“ oder „Krampus“, sondern „Knecht Ruprecht“, und der sagt am Schluss: „Nun schlafet gut, habt gute Nacht!“ Sagt so etwas einer, der immer nur Kinder mit der Rute verdreschen will? Nein, natürlich nicht. Und jetzt zum Krampus: Allein „der Krampus“ ist ja schon komplett falsch. Traditionell ist es nämlich immer ein ganzer Haufen Krampusse, der da daher- kommt, ein halbes Dutzend oder noch mehr. Der Knecht Ruprecht dagegen kommt nie im Haufen von drauß vomWalde daher. Und dann ist da noch ein Unterschied, ein ganz gewal- tiger oder, exakter, ein ganz gewalttätiger Un- terschied: Der Krampus haut nämlich immer zu. Und zwar richtig. Und ob er ein braves Kind mit seiner Rute derwischt oder ein böses, ist ihm wurscht: Hauptsache hauen. Keine Leberkassemmel ohne Latein Ich weiß das vom Mario, der vor 20 Jahren Schüler in Metten war, beim Pater Athanasius. Wer aber Schüler in Metten war, kennt sich aus auf der Welt, weil er Latein gelernt hat. La- tein – jeder Lateiner wird das bestätigen – ist nämlich die Basis von überhaupt allem bis hin zur Leberkassemmel; keine Leberkassemmel ohne Latein, weil Semmel (simila) wie Käse (caseus) lateinischen Ursprungs ist. Es gäbe nur Leber ohne Latein. In der Klosterschule zu Metten haben sie Latein erlernt in einem Maße, das selbst hartgesottenen Turmair- Schülern Angst eingeflößt hat. Wir Turmair-Schüler haben es ja immer eher mit Vergil gehalten: „Non omnia possumus omnes“, hatVergil gesagt, „man kann ja schließ- ganzjährig geöffnet direkt an der B8 kostenlose Parkplätze barrierefreie Wegeführung Hunde an der Leine erlaubt Am Tiergarten 3 | (09421)21277 | tiergarten-straubing.de Kosmetik und Accessoires | Regina Wagner & Doris Sturm Albrechtsgasse 19 | 94315 Straubing | Telefon (0 94 21) 8 87 57 Art of Beauty mit denen sich deine Seele wie eine Blüte entfaltet. Lassen Sie sich beraten und finden Sie Ihren eigenen individuellen Duft! Dufte...

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