Straubinger - Frühjahr 2014

30 Titel | STRAUBINGER Der schiefe Turm von Straubing Seit knapp 700 Jahren teilt er den Stadtplatz in zwei Hälften – Was Sie über den Straubinger Stadtturm wissen sollten Von Tanja Pfeffer Der Turm war ursprünglich ohne ANBAUTEN geplant. Sie wurden erst im 15. Jahr- hundert erbaut, um dem Ge- bäude einen besseren Halt zu geben und Räume für die Stadtverwaltung zu schaffen. Höhe: 68 Meter (227 Stufen führen den Turm hoch) Seit 1873 zeigt die STADT- TURM-UHR den Straubingern die Zeit an. Die Uhr musste täg- lich aufgezogen werden. Dafür bekam der Türmer wegen der fortschreitenden Inflation immer so viel Gehalt pro Monat, wie eine Semmel am 1. des Monats wert war. Diese Zahlweise wird auch heute noch Semmelwäh- rung genannt. Übrigens: Die Straubinger Uhr ist mit einem Zif- fernblatt von 7,50 Metern Durch- messer die zweitgrößte Turmuhr Deutschlands. Größer ist nur die Uhr vom Hamburger „Michel“ mit acht Metern Durchmesser. Im obersten Turm hängt seit 1406 die TURMGLOCKE. Sie hat folgende Inschrift: „ych kundos die czeit die uns got tag und nacht geit.“ (Heißt: „Ich künde die Zeit, die uns Gott Tag und Nacht gibt.“) Die FASSADE war nicht immer weiß. Früher war sie grün gestrichen. 26 Glocken spielen jeden Tag um 11.10 Uhr ein deutsches Volkslied („Üb immer Treu und Redlich- keit“) und um 15.10 Uhr ein Lied aus der Zauber- flöte. Das GLOCKENSPIEL gibt es seit 1999. Neben demTürmer gab es noch einen NACHTWÄCHTER auf dem Stadtturm. Er schwor ebenfalls einen Eid, dass er jede Nacht den Turm bewacht. Denn: Auch ein Türmer musste mal auf die Toilette, musste schlafen oder war krank. Der Stadtturm steht genau in der MITTE des 800 Meter langen Stadtplatzes und hat die HAUSNUMMER 21.

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