Straubinger - Volksfest 2012
STRAUBINGER | Rumtreiber 59 Wepsn im Hintern „A Rund‘n geh“ für Frauen wird 2012 olympisch Von Roland Kroiss Synchronschwimmen, rhythmische Sport- gymnastik – diese Sportarten gibt´s nur für Frauen. Eine andere ist in Straubing der letzte Schrei: „a Rund‘n geh“ auf dem Volksfest. Das niederbayerisch-bayerische Ritual wird voraussichtlich in die Liste der olympischen Sportarten aufgenommen. Ob schon bei den Sommerspielen in London 2012 die ersten Medaillen darin vergeben werden, ist noch nicht offiziell. „A Rund'n geh“ – das hat auch Analogien zur Formel Eins, einem reinen Männerspek- takel. Frauenschwärme, die es nicht lange an der „Box“ – also im Bierzelt – aushalten, drehen mehrere Runden, überholen dabei andere Volksfestgäste und brauchen Sprit. Reifen können nicht verbrennen, aber Kalo- rien. Gut für die Figur. Damit es weitergeht, muss frau tanken: Am besten einen Prosecco beim Ammer Himmel oder beim Euro-Treff von Josef Stelzl und Reinhold Zimmer einen „Hugo“. An der Mischung Prosecco plus Ho- lundersirup und Pfefferminzblätter würden Männer vermutlich sterben. Aber für die Run- dengeherinnen gilt die eiserne Regel: Bloß kein Bier. Das verträgt der hochtourige Motor nicht. Die weiblichen Ventile könnten dabei Schaden leiden beziehungsweise dasWohlergehen des Magens. Eine gesunde Dinkel-Brezel darf es auch sein oder eine Schokobanane Light. Neben der notwendigen Betankung haben die Teilnehmerinnen vom „Rund´n geh“ konkrete Wettkampfziele: Bewegung statt Breitsitzen der Mannsbilder auf der Bier- bank, Ratschen mit Bekannten und Ver- wandten, die man auf der Walz trifft. Das Motto: Shoppen wäre noch schöner, aber wenn‘s anders nicht geht, suchen wir uns den Spaß selber. Denn die Proforma-Frage „Geh hoit mit!“ wird von den Maß trinkenden Herren immer stur mit „Naa, i bleib hocken“ beantwortet. Eine Runde verspricht Spannung, Abenteuer und Unterhaltung. Schau-Triumphe überVerflos- sene oder Herrschaften, die man früher wollte und nicht bekam, sind möglich. Manches Wei- berl denkt sich: „Guad, dass er mi damals im Café sitzen hat lassen. Auch wenn‘s weh getan hat. Aber wo vor 20 Jahren noch ein Six-Pack war, ist jetzt ein Bierfassl und an Hals hat er a amoi g‘habt.“ Aber anlächeln tut sie ihn schon, bevor sie ihn überholt und in einer Staubwolke stehen lässt. Und – fast hätten wir‘s vergessen – das neue Dirndl und die knackige Bräune www.straubing.de · www.ausstellungs-gmbh.de sr_anz_straubinger.indd 1 21.06.12 10:56
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