Straubinger - Volksfest 2013

20 Titel | STRAUBINGER Es ist noch nicht halb elf am Vormittag, da warten schon die ersten Volksfestbesucher vor der Holzbude und klopfen. „Mach aaf!“, ruft ein Mittvierziger in Lederhose, „I brauch mei Gurkal für d' Ausstellung!“ Sepp Stelzl klappt die Läden weg und steht mit seinen gefüllten Gur- kenfässern bereit für einen langen Volksfesttag. Fünf verschiedene Würzmischungen hat er vorbereitet, mal klassisch als Salz- oder Senf- gurken, mal mit Chili oder Knoblauch und ein Geheimrezept seiner Gurkerlhex' aus Loitzen- dorf, der Gruber Anita. Diese Spezialmischung mit Tabasco, Pfefferkörnern und Chili aus Dubai gibt es exklusiv auf dem Volksfest und ist laut Stelzl „der Renner“. 90 Cent verlangt er für eine Gurke in der Größe jeweils einer sogenannten 40/45er-Sortierung. Die Firma Eggerstorfer aus Sauer macht lustig Am Gurkenstand vom Stelzl Sepp Von Sonja Ettengruber Roßbach im Landkreis Dingolfing-Landau ist der Lieferant. Sepp Stelzl achtet auf beste ein- heimische, niederbayerische Qualität. Frische und Hygiene sind ihm ebenfalls sehr wichtig: Die Umrahmung der Fässer ist aus Holz, die knackigen Gurken liegen gekühlt in ihrem Sud in einem Edelstahlbehälter. Seit zwölf Jahren betreibt Stelzl den Stand, der mittlerweile ge- nauso zum Volksfest gehört wie das Riesenrad oder der Steckerlfisch. „A Gurke macht halt an guadn Mogn,“ nach dieser Überzeugung kaufen Männer und Frauen aller Altersschichten Gurken, bevor sie sich ins Getümmel stürzen oder ins Bierzelt gehen. Andere wiederum nehmen sich für den Heimweg als Abschluss noch ihre Gurke mit. Für viele, so sagt Sepp Stelzl, sei der tägliche Kauf der Volksfestgurke ein Ritual und er sehe es den meisten schon an, dass sie noch „a Gurk‘n brauchan“. Und dass so ein Essiggurkal à la Sepp Stelzl guttut und gesund ist, das bestätigen auch Ernährungswis- senschaftler – siehe rechte Seite.

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