Straubinger - Volksfest 2013

62 Rumtreiber | STRAUBINGER war Junior Michael Götzke (47), Vanessas Vater, mit dem großen Fahrgeschäft „Rocket“ in Straubing. „Die Beleuchtung vom ,Rocket‘ ist so hell, dass wir damit den Bierzelt-Besu- chern den Heimweg zeigen“, so Vanessa. Aufbau und Abmarsch an einem Tag 2012 drehten sich Michaels Raketen in 55 Me- tern Höhe auf dem Dachauer Volksfest, das pa- rallel zum Straubinger Fest verlief. Danach zog er nach Rosenheim weiter. Der zweite Sohn Alexander (42) steht mit seinen Fahrgeschäften in Wanne-Eickel auf der Cranger Kirmes, dem größten Volksfest in Nordrhein-Westfalen. „Die Jungen machen volle Power. Michael hat sechs Transporter und fünf Zugmaschinen. Da geht Aufbau und Abmarsch an einem Tag. Wir lassen es jetzt ruhiger angehen“, sagt Franz Götzke. Trotzdem wandert sein „Frisbee“ nach Strau- bing direkt aufs Oktoberfest. Schausteller sind Verrückte – positiv Verrückte. Wenn ein Fest läuft, muss der Laden brummen. Sicher- heitsvorschriften sind zu beachten. Personal muss kurzfristig angestellt werden. Wechsel- geld muss vorhanden sein. Alle sind immer auf Abruf. Das ist definitiv kein grundsolider 40-Wochenstunden-Bürojob. Schaustellerei ist Lebensphilosophie, „mehr noch als eine Sucht“, glaubt Franz Götzke. Manche Schau- stellerfamilien wollen ihren Nachwuchs aus dem unsteten fahrenden Gewerbe heraus- holen, zahlen viel für teure Ausbildungen „und dann sitzen sie doch wieder in irgendeinem Kassenhäuschen und ziehen mit dem Tross zum nächsten Fest“, weiß Nesthäkchen Va- nessa (21). Sie hat Mediengestalterin in Mün- chen gelernt, war zehn Jahre lang im Internat. Jetzt will sie bei einerWerbeagentur anfangen. Ob sie sesshaft wird? „Keine Ahnung. Ich ver- Enkelin Vanessa und Dackel Ludwig haben ihren eigenenWohnwagen.

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