Straubinger - Volksfest 2014

46 Titel | STRAUBINGER Sie ist ein richtiges Volksfest-Urgestein: GiselaWalther aus Bogen.Wenn andere feiern hält sie den Laden in Schuss. Die 65-Jährige ist Klofrau in der Toilettenan- lage hinter dem Nothaft-Zelt und liebt es die unterschiedlichsten Leute zu treffen. Für jeden hat sie ein nettesWort und ein offenes Ohr, auch wenn's etwas später wird oder die Gäste immer aus- gelassener feiern. „Mein Tag während des Volksfestes beginnt früh um 7 Uhr, ich arbeitete dann bis 13 Uhr, habe drei Stunden Pause und die verbringe ich auch hier bei den Toiletten“, erzählt sie. Anschließend geht es nochmals weiter bis ein Uhr in der Früh. Das wäre auch schon für jüngere Mitarbeiter ein Kraftakt, aber Gisela Walther genießt ihre Aufgabe. Große Lust aufs Volksfest „Schon morgens, wenn ich aufstehe, könnte ich singen, wenn Volksfestzeit ist!“ Dabei mag sie denTrubel zwischen den Fahrgeschäften gar nicht so gerne. „Ich habe Angst, dass die mir auf die Füße treten“, gesteht sie. Aber sie liebt den Kontakt mit den Besuchern der Waschräume. Und da sind oftmals auch Prominente dabei: „Den Seehofer hatte ich schon hier, Innenminister Herrmann und be- sonders nett fand ich den Guttenberg.“ Ob sich jeder auch die Hände gewa- schen hat und ob es ein ordentliches Trinkgeld gab, ist ein Betriebsgeheimnis. Dabei sieht Gisela Walther auch die schlimmen Seiten des Volksfestes. „Besonders ärgert es mich, wenn die jungen Mädels nach dem Feiern rein- kommen und als dummen Scherz eine Klopapier-Rolle oder Papierhandtücher in die Toilette stopfen. Dann gibt’s eine Überschwemmung und ich muss das wegmachen!“ Dies sind die Schatten- seiten der Feierwut. Dabei ist Hilfs- bereitschaft und Service bei der Reini- gungskraft Trumpf. Auch um ein Uhr in der Nacht weist die rüstige Frau noch Gisela Walther ist seit 20 Jahren Klofrau auf dem Gäubodenvolksfest Von Doris Emmer Mittendrin

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