Straubinger - Volksfest 2014
STRAUBINGER | Titel 53 Über 85 Jahre ist es her, dass Straubings Kanuten das erste Mal mit geschmückten Booten auf der Donau entlangfuhren. 1929 soll die erste Volksfestfahrt gewesen sein, zur Einweihung des Bootshauses, erzählt mir Hu- bert Hilmer. Hubsi, wie er auch genannt wird, ist heute mein Paddelbuddy. So hat er sich grinsend vorgestellt, als ich ihm von meinem Wunsch, Teilzeit-Kanutin zu sein, erzählt habe. Einmal in meinem Leben wollte ich den besten Platz für die Lampionfahrt ergattern. Noch besser als ganz vorne am Donaudamm zu stehen, kann es nur auf dem Wasser selbst sein. Dafür wollte ich auch meinen großen Respekt vor der Donau und ihren mir unheimli- chen Wasserstrudeln überwinden. Jetzt, nur einen halben Meter über der Ober- fläche, kommt mir der Fluss überhaupt nicht mehr gefährlich vor. Das klare Wasser spritzt auf meinen rechten Arm, als ich das Paddel aus dem Wasser ziehe. Gleichmäßig müssen Hubert und ich unsere Paddel ins Wasser ste- chen – er links, ich rechts, genauso wie er es mir bei unserer Testfahrt drei Tage zuvor ge- zeigt hat. Vor uns und hinter uns reihen sich die anderen liebevoll geschmückten Boote des Kanu- und Ruderclubs ein. In den Booten ist es ruhig und friedlich Ich genieße die Stille auf dem Wasser. Ob- wohl ein paar hundert Meter weiter Tausende Menschen auf uns warten, ist es hier in allen Booten ruhig und friedlich. Ich höre das Rau- schen der Donau unter mir und das gleichmä- ßige und kontrollierte Einstechen der Paddel meiner Bootsnachbarn. Unser Kanu ziert ein großer, selbst gezeich- neter Tabaluga. Hubert hat ihn vor Jahren für seinen Neffen gebastelt. „Der ist zwar jetzt schon größer, aber der Tabaluga hat Tradition. Der bleibt“, sagt Hubert Hilmer stolz. Seit über 40 Jahren fährt er schon bei der Lampion-
Made with FlippingBook
RkJQdWJsaXNoZXIy MTYzMjU=