Straubinger - Volksfest 2014
56 Rumtreiber | STRAUBINGER das Klatschen und die Jubelrufe immer lauter und immer mehr. Schnell ist rechts – nur we- nige Meter neben mir – der komplette Damm voller Menschen. Ihre Gesichter strahlen mich an und sie winken mir zu. Ein Kind ruft laut: „Schau mal, Mama, der Tabaluga!“ Ich muss lächeln, paddele dadurch angespornt fleißig weiter. „Das Kribbeln im Bauch, merkst du das?“, höre ich meinen Kanupartner leise sagen. „Das ist jedes Mal da. Jetzt bin ich schon so lange dabei.“ Und wie ich es spüre. Ich nicke. Ich weiß nicht, ob er es gesehen hat. Aber um- drehen kann ich mich nicht. Zu sehr bin ich vom Anblick der Massen am Ufer und am Herzog- schloss überwältigt. Die Musik aus den Laut- sprechern links, die Rufe der Zuschauer rechts, vor mir Hunderte Lichter, die sich in der Donau spiegeln. „Du kannst kurz aufhören“, sagt Hu- bert hinter mir. „Genieß es. Hier treiben wir sowieso von selbst. Es reicht, wenn ich etwas lenke.“ Ich höre auf, sitze einfach in unserem grünen Kajak mit dem Tabaluga, halte mein Paddel in der Hand – und genieße. Als wir beim Adler ankommen, sehe ich das Lichtermeer, das sich in der dunklen Donau spiegelt, vor mir. Die ersten Kanus sind schon wieder auf dem Rückweg. So habe ich auch einen guten Blick auf die Kunstwerke auf den anderen Booten. Ich sehe ein Riesenrad auf einem Kanu, einen zweiten größeren Drachen und sogar viele kleine Lampions, die dank gelbemTonpapier undWatte wie gefüllte Maß- krüge aussehen. Stromaufwärts brauchen wir viel Muskelkraft Zu schnell sind wir am Herzogschloss vorbei und treiben auf die Donaubrücke zu. Auch dort oben jubeln uns die Menschen zu. Doch jetzt kommt der anstrengende Teil: Wir wenden und fahren ab sofort stromaufwärts zurück zur Anlegestelle. „Jetzt brauchen wir Muskelkraft.
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