Straubinger - Volksfest 2014
58 Rumtreiber | STRAUBINGER Rein mit dem Paddel“, höre ich Hubert sagen. Ich versuche mein Bestes und kämpfe gegen die Strömung, die hier an der Donaubrücke stärker zu sein scheint als beim Kanuclub. Ich steche ein ums andere Mal mein Paddel ins Wasser und versuche nebenbei die Eindrücke, die Menschen und die Lichter noch genauso intensiv wahrzunehmen. Mein linker Oberarm schmerzt immer mehr. Ich sage nichts, aber Hubert kann wohl Gedanken lesen: „Kanu- fahren ist ein guter Frauensport. Da wird auch mal der Trizeps beansprucht. Den kennen die meisten gar nicht“, scherzt er. Ich beiße die Zähne zusammen. Bald sehen wir den Steg des Kanuclubs wieder vor uns. Die Menschen jubeln nur noch leise hinter mir. Ich drehe mich um und möchte am liebsten zurück. Doch wir müssen uns beeilen. Denn noch eine Tradition wartet heute auf mich: Nach der Lampionfahrt schauen sich alle Mitfahrer gemeinsam das Niederfeuerwerk an. Und das startet erst, wenn alle 60 Mitpaddler und Schwimmer aus der Donau raus sind. So romantisch war der Abend noch nie für mich Ich stehe auf dem Donaudamm vorm Club- haus und schaue in den Nachthimmel, wo sich vor mir bunte Sterne im Takt der Musik aufbauen. So romantisch war dieser Abend noch nie für mich – trotz Sportklamotten und Schwimmweste, die ich ganz vergesse. Ich denke an den Moment, als sich die Donau zum Adler nach links öffnet. „Es ist wie eine Arena, in die ein Sportler einmarschiert und alle jubeln ihm zu“, geht mir ein Satz meines Kanunach- barn Patrick im Kopf um. Ja, eine romantische Arena mit begeisterten Zuschauern, wie es sie nur in Straubing geben kann.
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