Straubinger - Volksfest 2014

STRAUBINGER | Rumtreiber 61 Woher kommt das Wasser? „Ein paar Spritzer Wasser gehören bei uns dazu. Dafür nehmen wir auch nichts extra“, scherzt Fritz Heitmann. Das Wasser, das den Fahrgästen dabei ins Gesicht spritzt, kommt aus dem öffentlichen Leitungsnetz. „Fluss- wasser könnten wir dazu nicht nehmen. Das wäre zu verschmutzt. Das aus dem Netz ist sauber und algenfrei“, erklärt Heitmann. Je nach Sonneneinstrahlung muss das Wasser auch gechlort werden, um es sauber zu halten. Rund 400.000 Liter sind in dem Becken und in den Kanälen darunter. Das Wasser wird jeden Tag gefiltert und von Kalk und Schmutz befreit. „So können wir es nach den elf Tagen wieder genauso sauber in den städtischen Wasser- kreislauf rückführen.“ Wie werden die Boote bewegt? Über die gesamte Anlage verläuft ein etwa 400 Meter langes Kanalsystem. Bei einer Höhe von zwei Metern werden pro Stunde etwa 1.500 Liter Wasser vom Netz in das System gepumpt. Am Ende ist das Wasser insgesamt zwei Meter nach unten gerauscht. „Durch diesen Höhenunterschied bekommt es seine Fließgeschwindigkeit“, erklärt Fritz Heitmann. „Diese Geschwindigkeit nehmen die Boote auf und schwimmen so in die richtige Rich- tung.“ An bestimmten Abschnitten werden die Boote dank Förderbänder gedreht und nach oben gezogen. Das Wasser dient aber nicht nur als Antrieb, sondern auch als Bremse, er- klärt der Inhaber. Denn durch den Wasserwi- derstand werden die Boote langsamer. Langsam treibt das Boot aus demTunnel entlang zum Fuß des zweiten Hügels. Ein kleiner Ruck und schon kippt der Wagen in leichte Rückenlage und fährt nach oben zum höchsten Punkt der Bahn. Die Anspan- nung steigt, die Finger krallen sich fester um die grünen, leicht geriffelten Haltegriffe im Inneren des Bootes. Eine letzte Drehung und schon hängt das Boot zumTeil in der Luft. Ein weiterer kleiner Ruck – für einen kurzen Augenblick ist man schwerelos. Das Boot saust nach unten insWasserbe- cken. Das Gefühl danach: Adrenalin- und Frischekick in einem. DieWildwasserbahn hatTradition auf dem Gäubodenvolksfest. Die Bahn der Schaustellerfamilie Heitmann ist nach eigenen Angaben die drittgrößte mobileWildwasserbahn Europas. Welche Technik unter demWasser steckt, erklärt Inhaber Fritz Heitmann. Er ist Schausteller in der sechsten Generation.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTYzMjU=