Straubinger - Volksfest 2014

82 Oband‘ln | STRAUBINGER Das kommt Mit Herzen ist das so eine Sache: Wir bewachen sie sorgfältig und auf einmal, schwuppdiwupp, hat man seines an jemanden verloren, oft schneller als man gucken kann. Auf dem Volksfest passiert das quasi im Minutentakt. Aller- dings wird dort eher die Variante aus Leb- kuchen verschenkt. Besonders beliebt: persönliche Beschriftungen von „Du bist mein Fleisch“ bis „Du oide zamzupfte Zwi- dawurzen“. Die Luft ist warm und riecht zuckrig in dem Container hinter dem Ver- kaufswagen von „Gaby's Leckereien“. An der Wand sind Kisten nach dem Tetris- Prinzip gestapelt. Darin: noch unbeschriftete Lebkuchenherzen mit Verzierungen in sämt- lichen Farben des Malkastens. Hier warten sie auf einen Kunden, der sich einen individu- ellen Schriftzug für sein Herz wünscht. Mitten in dieser Herzalküche sitzt Nina Kramer und schreibt konzentriert die bestellten Texte auf die Lebkuchenvorlagen. Vor ihr steht ein Eimer mit klebrigem Zuckerguss. „Bei diesen hohen Temperaturen muss ich aufpassen, dass er nicht zu flüssig wird. Sonst schwimmt er mir weg“, sagt die 20-Jährige. Die Masse füllt sie in einen Spritzbeutel, mit komplizierten Schlenkern formt sie die Buchstaben: „Ich lege den Zuckerguss mehr auf, als dass ich wirklich schreibe.“ Nina ist geübt. Sie beschriftet seit vier Jahren Herzen. „Neulinge brauchen un- gefähr 50 Stück, bis sie den Schwung drauf- haben“, schätzt sie. „Die letzten 20 Herzen sehen ordentlich und gleich aus.“ „Aloha wau ia oe“ – hawaiianischer Liebesschwur Viel Zeit, um ihr Handgelenk auszuruhen, hat Nina nicht. Schon trudelt wieder ein Zettel mit einer Botschaft ein. „Es kommt circa 50- bis 60-mal proTag vor, dass ein Kunde eine eigene Lebkuchen-Botschaften vom Volksfestplatz Von Julia Gabauer Auf den Herzen geht es auch oft deftig zu.

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