Straubinger - Volksfest 2015

58 Rumtreiber | STRAUBINGER schmeckt das Bier viel besser draus!“ Heute gibt es nur noch eine Radlerhalbe für die Rentnerin. „Mein Sohn lebt auch hier in Straubing und be- kommt von der Arbeit immer Bier- und Gickerlmarken“, er- klärt die Seniorin. Adolfine Stradal teilt sich dann mit einer Freundin die Radlermaß und isst ein Hendl. „Damals gab‘s noch Pfauenfedern zu gewinnen.“ Ein anderes Foto fällt ihr ins Auge. „Das ist ja mein Mann, der da schießt“, stellt sie sichtlich erfreut fest. Ein stattlicher Mann ist auf dem Foto zu sehen. Er zielt auf den Auslöser der Fo- tokamera in der Schießbude. Neben ihm drei Kinder. Jetzt gesellt sich auch Tochter Doris zu uns an den Tisch und betrachtet das Foto. „Das bin ja ich!“, sagt sie lächelnd. Sie wirft einen Blick auf die Rückseite und rechnet kurz nach: „Damals war ich zehn und meine Brüder sieben und fünf.“ Ihre Mutter fügt nostalgisch hinzu: „Damals gab‘s noch Pfauenfedern an der Schießbude zu gewinnen.“ Das Dirndl von damals hat die Rentnerin nicht mehr. „Aber vielleicht kaufe ich mir wieder eins. Die sind ja nicht mehr teuer. Aber kein modernes, sondern ein hochgeschlossenes mit längeren Ärmeln.“ Beim Thema Tracht kommt Adolfine Stradal ins Schwärmen. „Sie müssen mal zur Volksfestzeit so gegen fünf Uhr abends zum Bahnhof gehen. Da kommen junge Trachtler in riesigen Gruppen. Das ist wirklich schön anzu- sehen.“ Adolfine Stradal freut sich, wenn junge Leute Spaß am Feiern haben. „Die Jugend soll sich rühren. Bei uns war alles viel strenger. Da- mals hat man ja sogar auf Fotos ernst drein- geschaut. Heute ist das ganz anders“, zeigt sie sich begeistert. Die Rentnerin freut sich, wenn sie Mädchen in schickem Dirndl und Buben in feschen Lederhosen sieht. Das ist Volksfest für sie. Adolfine Stradal hat zwei Enkel, den 19-jäh- rigen Maximilian und die 14-jährige Tabea.  Adolfine Stradals Mann zeigte den Kindern seine Treffsicherheit.  Adolfine (zweite von rechts) in fröhlicher Runde mit Freunden.

RkJQdWJsaXNoZXIy MTYzMjU=