Straubinger - Volksfest 2016

46 Rumtreiber | STRAUBINGER Eine Riesenradfahrt und ein Zuckerl aus der Gäuboden- stadt gehören zu einemVolksfestbesuch dazu. schen über Pipelines aus dem Boden und ver- sprechen Trost beim Abschied vom Fest. Nach geraumer Zeit mit vielen neuen Eindrücken, einem Gurkenhobel in der Tasche und der ein oder anderen Maß im Bauch streben nun die Gäste wieder zum Bahnhof zurück. Volksfest-Überbleibsel grüßen die Passanten Auf dem Weg säumen „Volksfestreliquien“ die Route zum Zug. Wo begrüßt einen schon ein sauber abgeknabberter Maiskolben neben einer leeren Papiertüte, die vormals gebrannte Mandeln beherbergte und nun zur Freude der Wespen noch einen unwiderstehlichen Duft ausströmt. Wo liegt, von sorgsamen Umgehungsmaß- nahmen der Besucher bedacht, ein malerisch im Sonnenschein dahinschmelzendes, run- tergefallenes Softeis-Hörndl im Wert von vier Euro? Natürlich in Straubing im bescheidenen Garten vor dem Amtsgericht. Daneben liegen noch der achtlos vergessene Trachtenhut, der ungewollte, undefinierbare Los-Kleingewinn Marke „Stuttgart“ und eine abgeknickte Schießstandrose, die wohl eine umworbene Volksfestliebe verschmäht hat. Ab etwa 17 Uhr schwappen die Besucher bis in die späten Nachtstunden wie in einem Gezeitenstrom wieder zurück vom Volksfest zum Bahnhof. Den Kinderwagen verschönt nun ein 90 Zenti- meter großer heliumgefüllter, dem liebevollen Vater abgetrotzter Spongebob-Ballon. Der er- wachsene Fahrgast nimmt als letzten Gruß 200 Gramm Volksfestkaas, kuschlig in eine Papiertüte verpackt, und eine schnell angebis- sene Breze als Souvenir mit nach Hause. Ein letzter Gruß vor der Heimfahrt Noch ein letztes Weizen für die Herren und ein Toilettengang für die Damen. Ein letztes übel- launiges, übermüdetes Raunzen vom Nach- wuchs, der alles „nicht will!“, egal was auch immer angeboten wird. Ein sehnsuchtsvoller Blick schweift zurück in die Stadt. Dann fährt die Bahn ein. Alles einsteigen. Tür zu. Achtung der Zug verlässt den Bahnhof. Schön war‘s und ein festes Versprechen an Straubing erfolgt mit etwas träumerischer Wehmut: Nächstes Jahr kommen wir wieder!

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