Straubinger - Volksfest 2016

68 Titel | STRAUBINGER schon den Kopf eingezogen und mich in der Halle 11 beim Irlbacherstand versteckt. Das war immer der Treffpunkt der Helfer. Die Park- platzwächter, fesche Hostessen und die Mitar- beiter der Festleitung trafen sich da um 9 Uhr zum Weißbierfrühstück mit einer Leberkäs- semmel vom Reumann nebenan. Jetzt hätte ich beinahe geschrieben, dass die Männer honorig und die Mädel sittsam waren. Aber so lang ist´s dann doch noch nicht her. Viele Dinge, die wir damals getrieben haben, darf man heute gar nicht mehr erzählen. Die Jugend macht ja alles nach. Obwohl, so ganz ohne sind die auch nicht. Ein bisserl was krieg ich schon auch noch mit von dera Bagage. Wie kann ich nur länger im Zelt bleiben? Die Ordner heißen jetzt Security und über- wachen mit grimmigem Blick und Spiralkabel hinter dem Ohr das Geschehen und Treiben in den Zelten. Egal ob beim jungen Wirt oder dem, er behauptet, dass es bei ihm besser sei als in U-Haft. O Graus, wenn man noch nicht 16 ist. Zapfenstreich um 22 Uhr. Raus aus dem Zelt und ab nach Hause. Aber es gibt auch ein paar Tricks, hab ich mir sagen lassen. Sakradi, da spielt dann noch diese geile Band. Jeder darf bleiben und nur man selbst muss als Ein- ziger weg. Oder doch nicht. Regel Nummer eins: Niemals in die erste Reihe gehen. Da wird zuerst kontrolliert, ob man schon altersmäßig die Lizenz zum Feiern hat. Zeit gewinnen ist oberstes Gebot. Aufs Klo mit jemandem gehen, der schon 16 ist. Der bekommt dann ein Zetterl für den Wiedereintritt in die Party- zone, das er natürlich „verliert“ und an den noch nicht 16-Jährigen weitergibt. Und schon sind alle wieder drin. So einfach geht Volksfest. Wird man hinterhältig aus dem Hinterhalt kont- rolliert, wo dann Flucht zwecklos ist, muss der Abend noch nicht verloren sein. Immerhin gibt es noch ein paar Looser im B-Zelt, wo man Auf Streifzug durch die Volksfestnacht. Wo heute das Festzelt Nothaft steht, war früher die Gäubodenhalle.

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