Straubinger - Ausgabe 16 | 2016

STRAUB GERAUSGABE 16 | FRÜHJAHR 2016 700 Jahre Stadtturm

Hirschvogel KiCar GmbH & Co. KG Osserstra^e 18 6 94315 Straubing 6 Tel. +49 94217307-80 kia@hirschvogel.eu 6 kia.hirschvogel.eu Gebaut, um zu beeindrucken. Der neue Kia Sportage Er ist markant, er ist beliebt, er ist von Grund auf {berarbeitet: Der neue Kia Sportage zeigt mit temperamentvollem Design, {ppiger Ausstattung und hochwertigem Interieur, was ein SUV heute kunnen muss. Leichtmetallfelgen � Berganfahrhilfe � Lederlenkrad � Lederschaltknauf � Klimaanlage � USB- und AUX-Anschluss8 � 7-Jahre-Kia-Herstellergarantie* � u. v. a. Kia Sportage 1.6 GDI SPIRIT, 97 kW (132 PS)1 Unser Preis � 31.180,00 Nettodarlehensbetrag � 23.319,00 1. Rate � 117,03 Schlussrate � 16.500,00 Gebundener Sollzins 0,767 % p.a. Anzahlung � 6.180,00 Laufzeit 48 Monate 47 Raten � � 159,00 Effektiver Jahreszins 0,77 % Gesamtbetrag � 23.931,03 Kraftstoffverbrauch in l/100 km: innerorts 7,9; au^erorts 5,4; kombiniert 6,3. CO2-Emission: kombiniert 147 g/km. Nach dem vorgeschriebenen Messverfahren (VO/EG/715/2007 in der aktuellen Fassung) ermittelt. Energieeffizienzklasse: C. Abbildung zeigt kostenpflichtige Sonderausstattung. *Gemc^ den jeweils g{ltigen Hersteller- bzw. Mobilitctsgarantiebedingungen und den Bedingungen zum Kia-Navigationskarten-Update. Einzelheiten erfahren Sie bei uns und unter www.kia.com/de/kaufen/7-jahre-kia-herstellergarantie. 8 Nur mit kompatiblen Gercten. Bitte wenden Sie sich f{r nchere Details an uns. 1 Reprcsentatives Beispiel f{r den Kia Sportage 1.6 GDI SPIRIT. Vorstehende Angaben stellen zugleich das 2/3-Angebot gem. & 6a Abs. 3 PAngV dar. Ein Finanzierungsangebot der Kia Motors Finance, ein Service-Center der Santander Consumer Bank AG, Santander-Platz 1, 41061Munchengladbach. Bonitct vorausgesetzt. Angebot g{ltig bis 30.06.2016. Endverbraucher haben gem. && 355 und 495 BGB ein Widerrufsrecht. Gilt nicht f{r ATTRACT- und START-Modelle. � 159,001 mtl. finanzieren

STRAUBINGER | Titel 1 Straubing Immobilien anders als andere qualifi ziert  innovativ  aktiv  nachhaltig Penthouse, Landhaus, Stadtvilla – für jeden ist dahoam etwas anderes. Wir finden das passende Dahoam für Sie! Dahoam is, wo 's am scheenst'n is! Stadtgraben 46 · 94315 Straubing ✆ 09421 / 847040 · Fax: 09421 / 847049 info@remax-straubing.de www.remax-straubing.de © Stefanie Kovacevic

FLURLGASSE 10 | STRAUBING | WWW.KONSTANTIN.CAFE | SO - DO 9 - 22 UHR | FR - SA 9 - 1 UHR FRÜHSTÜCKS & BRUNCH SELEKTION TORTEN & PRALINEN KONDITOREI LÖW TAGESGERICHTE SALATE|SUPPEN EINTÖPFE | SNACKS BARFOOD|BURGER WEINE &DESTILLATE APERITIFS | SOURS HIGHBALLS DIGESTIFS|WHISKEY|FIZZES MULTIPLE CHOICE. DREAMLIKE. DELICIOUS. THE FINEST SPIRITS.

TITELFOTO  © drubig-photo / fotolia.com Liebe Straubinger, IMPRESSUM Herausgeber und Produktion: Cl. Attenkofer‘sche Buch- und Kunstdruckerei, Ludwigsplatz 32, 94315 Straubing; Erscheinung: 4. April 2016; Auflage: 10.000; Redaktionsleitung: Sonja Ettengruber; Autoren: Wolfgang Engel, Bernd Vogel, Claudia Hagn, Dr. Dorit-Maria Krenn, Eva Rothmeier, Fabian Roßmann, Katharina Binder, Monika Meyer, Patrick Beckerle, Doris Emmer, Rainer Sobek, Sebastian Geiger, Susanne Raith, Florian Wende, David Voltz; Layout: Christina Scharnowski; Kontakt Redaktion: www.straubinger-magazin.de, straubinger@idowa.de, 09421-9404150; Anzeigenverkauf: Hans-Jürgen Scherm mit Verkaufsteam Straubinger Tagblatt; Kontakt Anzeigen: anzeigen@idowa.de, 09421-9406100; Anzeigenleitung: Stefan Mühlbauer Bildnachweise: Fabian Roßmann: Seite 24, 26; Florian Wende: Seite 66 (Mitte links); Ulli Scharrer: Seite 21, 69 (2. von oben), 70 (Mitte rechts und unten rechts); David Voltz: Seite 36, 37, 38, 48; Christina Scharnowski: Seite 4 (oben), 10, 12, 14 (unten), 20, 30, 39 (unten rechts), 52, 53, 55; Stefanie Kovacevic: Seite 9, 54 (oben), 68, 69 (oben), 70 (oben und 2. von oben); Sebastian Geiger: Seite 56, 58; Guido Scharrer: Seite 16;WolfgangWarmdt: Seite 6; Monika Meyer: Seite 14 (Mitte); Paul Dodds (Real Mary King´s Close): Seite 57; Baltane Fire Society: Seite: 60; Esprit: Seite 47 (oben links); Carrera: Seite 47 (oben Mitte); United Colors of Benetton: Seite 47 (oben rechts), 47 (unten Mitte), 45 (Mitte rechts); sOliver: Seite 47 (Mitte, 2. von oben), Seite 45 (Mitte, 2. von unten); aunts&uncles: Seite 47 (Mitte 3. von oben); Bugatti: Seite 47 (unten links); Marc O´Polo: Seite 47 (Rechts, 2. von oben), Seite 45 (Mitte, 2. von oben); H&M: Seite 46; Gerry Weber: Seite 44; Betty&Co: Seite 45 (unten links); Only: Seite 45 (oben links); comma: Seite 45 (oben Mitte); ines.p: Seite 45 (oben rechts); Gabor: Seite 45 (unten Mitte); Marc Tozzi: Seite 45 (unten rechts); Bayerischer Rundfunk/Christian Hartmann: Seite 50 (oben links); Agentur Scenario: Seite 50 (2. von oben); © ccvision.de: Seite 28, 34, 40, 66 (oben links, unten links), 67; Spielberg Verlag: Seite 41 (oben rechts); Erwin Wenzel/ Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks: Seite 49; Rosa Limbrunner: Seite 32 (oben links, oben rechts), 33; Stefan Dantinger: Seite 4 (unten), 62, 63, 64, 65; Firma V – fotolia.com: Seite 35; Gäubodenmuseum Straubing: Seite 4 (Mitte), 18; Stadtarchiv Straubing: Seite 17; Bluetone Festival: Seite 69 (unten links); Amt für Tourismus: Seite 39 (oben links und Mitte links); farbraum media: Seite 39 (unten links); Minh-TuanTruong: Seite 39 (oben rechts); Best-Off-Verlag: Seite 32 (unten) Alle Texte und Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Abdruck, auch auszugsweise, kann nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers erfolgen. Redaktionsschluss: 10. März 2016. Alle vomVerlag gestalteten Anzeigen sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nur nach Genehmigung des Herausgebers in anderen Medien genutzt werden. Für die Inhalte der Anzeigen ist der Auftraggeber verantwortlich. einer steht in unserem Frühjahrsheft ganz groß im Mittelpunkt: der Stadtturm. Er wird heuer 700 Jahre alt, lässt sich feiern und alle Fünf g‘rade sein. Wir widmen dem Jubilar sechs Sonderseiten, mit Geschichte(n), Bilderbogen, Souvenirs, Quiz und einem Veranstaltungsreigen. Während Wolfgang Engel schon vom Sommer der gebratenen Tauben träumt, können Sie mit Hilfe einer Glückstrainerin oder unseren leichten Dip-Rezepten erst einmal in Frühlingsstimmung kommen. Zwei Kolumnisten geben in dieser Ausgabe ihren Einstand: Rainer Sobek, vielen Straubingern noch als Bassist der Rockband „Eclipse of the Sun“ bekannt, schreibt im „Melody-Gemecker“ über seine Vater-Tochter-Erfahrung in Sachen Musik-Streaming. Ur-Straubinger und Tausendsassa Bernd Vogel hingegen blickt auf das Stadtgeschehen aus seiner Sicht, eben aus der Vogel-Perspektive. Viel Lesestoff also, für Sie dank unserer Inserenten weiterhin kostenlos. Bleiben Sie neugierig! Ihr Team vom Stadtmagazin STRAUBINGER Das nächste Magazin erscheint im JULI '16

4 Titel | STRAUBINGER 16 700 Jahre Stadtturm: Profi-Wissen zur Geschichte des Turms 62 „Alte Romantiksau“: Straubinger fotografiert verlassene Welten Inhalt 52 Aus der Vogelperspektive: Bernd Vogel weiß, worüber alle reden TITEL 06 Titelgeschichte Sommer der gebratenen Tauben 12 Umfrage Wohin geht die Reise? LEBEN 14 Der traurige Stadtturm Eine Erzählung 16 700 Jahre Die Geschichte des Wahrzeichens 20 Turm-Rätsel Der Stadtturm in Zahlen 24 Sind Sie „ready to go“? Annika Eichhorn prüft Sportler 28 Musikkolumne Umsonst ist der Tod WOHLFÜHLEN & GENIESSEN 32 VerführerischeVielfalt Rosa Limbrunner kocht 34 Schwarze Liebe Ode an den Kaffee 36 Geheim-„Dips“ für die Party 39 Stadtturm-Souvenirs für Zuhause 40 Glück ist lernbar Ellen Kühne weiß, wie‘s geht MODISCH 44 Marine-Look Blau gibt den Ton an 46 Blumenprints, Streifen, Karos Alles voller Muster 48 Bändigt eure Gesichtsborsten! Tipps zur Bartpflege RUMTREIBER 50 Paradies 505 Christian Limmer schreibt für Film und Fernsehen 52 Aus der Vogelperspektive Gedanken über den Lenz 56 Reisetipp Warum sich ein Besuch in Edinburgh lohnt 62 VerlasseneWelten Urban Exploration mit Stefan Dantinger 66 FC-Bayern-Fanclub Jubeln im Kreisverkehr EXTRAS 68 Veranstaltungstipps Immer was los in Straubing 72 Horoskop So stehen Ihre Sterne im Frühjahr

STRAUBINGER | Titel 5

6 Titel | STRAUBINGER

STRAUBINGER | Titel 7 Eigentlich wollte ich hier über Gravitationswellen schreiben und die fantastischen Chancen, die sie bieten. Man weiß ja seit Kurzem, dass Einstein recht hatte mit diesen Wellen, und dass deswegen die Zeit grundsätzlich veränderbar ist, irgendwie, oder so ähnlich. Es gibt darum Leute, die sagen, dass man mit Gravitationswellen Zeitreisen machen kann, irgendwann oder so. Ein Zeitreise-Auto wollte ich deshalb erfinden, aus nachwachsenden Rohstoffen natürlich, und es an dieser Stelle, im STRAUBINGER hier, erstmals und weltexklusiv präsentieren und dann ins Touristengeschäft einsteigen: Pauschalreise nach 1435 zum Beispiel, zum Prozess gegen die Bernauerin, mit Sitzplatzkarten zum Urteil, im Anschluss Abendbankett mit Herzog Ernst in der Goaß, Kleidung smart casual. Dass das Bankett erst ein paar Jahre später sein kann, weil die Goaß ja erst 1462 erstmals erwähnt ist, muss uns nicht stören, bei Zeitreisen ja kein Problem. Oder zum 20. April 1854: Übernachtung im Schwarzen Bären, heute die Parfümerie Douglas, wo grad die Sisi übernachtet, weil sie am nächsten Tag mit dem Donaudampfer nach Wien zu ihrer Hochzeit fährt. Man hätte ein Selfie mit Sisi machen können, mit etwas Glück. Aber dann hat die Bildzeitung gesagt, dass das technisch nie gehen wird, und sie hat entschieden: „Zeitreisen ins Mittelalter oder in eine ferne Zukunft werden keinesfalls in den Katalogen der Tourismus-Firmen auftauchen.“ Das ist saudumm, und ich finde es ungerecht, dass die Bildzeitung so viel Macht hat in diesem Land und sie entscheiden kann, ob es Zeitreisen geben wird oder nicht; missgelaunt bin ich ab ins Stammcafe. Und wer sitzt drin? Ein ganzer Tisch voller Franken. „Denkts bittschön dran, dass ihr ned gar so laut seids“ Und all diese Franken reden ganz laut durcheinander, und vor ihnen war Bier. Hätte die Bildzeitung anders entschieden, könnte man schnell zur Abfahrtszeit der Franken sausen und sagen, „Freunde aus Franken: Wenns ihr dann im Stammcafé seids, denkts bittschön dran, dass ihr ned gar so laut seids.“ Im Stammcaféselbst das zu sagen, hat ja keinen Sinn mehr. Weil wenn das Bier nämlich schon da ist, ist Hopfen und Malz schon verloren. Und weil das so ist, war die Luft voll mit ganz haddn „d“ und noch viel hädderen „b“ und lauder so Zeuch, und ich froch die Frau Widdin, was denn da los ist. „Taubenzüchter“, sagt dieWirtin, und dass gradTaubenmarkt ist. „Schad“, hab ich gesagt, weil ich altmodisch bin und noch in Kategorien wie CD oder Bargeld denk, „dass wir keine Georg-Kreisler-CD da ham.“ Da sagt die Wirtin: „Aber Internet hamma!“ Und fortschrittlich schreitet sie fort, lächelnd zum Laptop. Sekunden später besingt Georg Kreisler lautstark den Frühling: Ludwigsplatz 47 94315 Straubing beim Ludwigstor (09421) 12713 Professionelle Beratung seit 60 Jahren im Herzen von Straubing Am Viktualienmarkt 3 (09421) 9296173

8 Titel | STRAUBINGER „Schatz, dasWetter ist wunderschön“, singt im Walzertakt Georg Kreisler, „da leid ich‘s ned länger zu Haus, heute muss man ins Grüne gehn, in den bunten Frühling hinaus! Jeder Bursch und sein Mäderl, mit einem Fresspaketerl, sitzen heute im grünen Klee – Schatz, ich hab‘ eine Idee: Schau, die Sonne ist warm und die Lüfte sind lau, gehma Tauben vergiften im Park!“ Leider hat das die Taubenzüchter überhaupt nicht interessiert. Die haben einfach weiter ihre haddn „d“ durch die Luft fladdern lassen, die ganze Müh‘ mit dem Internet war für die Katz‘. Ich glaube darum, dass das Internet überschätzt wird oder Franken schlecht hören. Und in meinem Kopf waren obendrein plötzlich nur Taubengeschichten, zum Beispiel diese: Brezen von dem einen Bäcker Es gibt nämlich in Straubing auch Cafés und Supermarktbackwarenverkaufsstellen, da haben sie Produkte von mehreren Bäckern. Und es gibt Leute, die kaufen dort Brezen von dem einen Bäcker, obwohl der eine Bäcker meiner Meinung nach echt nicht so gut ist und die Leute auch Brezen von einem anderen Bäcker haben könnten. Aber manche kaufen trotzdem von dem einen und nicht vom anderen. Mich wundert das immer. Einmal hab ich gesehen, wie wieder ein Kunde Brezen von dem einen Bäcker gekauft hat, es hat mich wieder gewundert. Aber dann ist er raus und hat damitTauben gefüttert. Da hab ich verstanden: EinTaubenhasser, der das tut, was Kreisler empfiehlt: „Die Bäume sind grün und der Himmel ist blau, gehma Tauben vergiften im Park! Wir sitzen zusamm‘ in der Laube, und ein jeder vergiftet a Taube, der Frühling, der dringt bis ins innerste Mark, beim Taubenvergiften im Park!“ Ich aber verurteile das. Tauben sind Lebewesen wie wir. Man soll ihnen nicht Brezen von dem einen Bäcker hinbrocken, denn diese Brezen sind tödlich. Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu, das muss auch für Tauben gelten; außerdem kann man sie dann nicht mehr essen. Eine mit Brezen vergiftete Taube, gebraten auf dem Teller? Da sagt doch ein jeder: Nein danke, das ist mir zu ungesund. „Des san heid ja ganz kloane Giggerl?“ Haben Sie schon einmal Tauben gegessen? Ich ja. Meine Eltern haben einmal ein altes Bauernhaus gekauft, nicht weit von Straubing, im Woid. Für Buben war das ein Paradies. Es war auch ein Schlaraffenland. Schwammerl, Heidelbeer-Reimus, Sie verstehen. Ein Taubenschlag war auch mit dabei. Eines Tages hat es zum Mittagessen Giggerl gegeben und wir haben festgestellt: „Des san heid ja ganz kloane Giggerl?“ Nur meine Schwester, die schon acht Jahre alt war, hat die Lage gleich überrissen: „Des san unsere Tauben!“ Und hat zu trenzen begonnen und die Nahrungsaufnahme verweigert, aber uns hat’s geschmeckt. Unsere Kindheit war wunderschön damals im Wald. Gut, meine Schwester sieht das etwas anders. Als ich jetzt meine Mutter befragt habe, wie das damals im Einzelnen war mit den Tauben, hat sie gesagt: „Die Tauben? Mei, de muass ma füllen“, ich finde das eine sehr schöne Antwort. Meine Mutter ist aufgewachsen mit Tauben; mein Opa hat Tauben gezüchtet, und ab und zu hat er sie geschlachtet und meine Oma hat sie gebraten, wobei sie sie vorher gefüllt hat, denn füllen muss man sie. Bei uns hat es Tauben nur ein einziges Mal gegeben, vielleicht, weil das meine Schwester damals etwas traumatisiert hat. „Der Siemhandl“, das sagt sie heute noch, „hat eana an Kragen umdraht.“ Der Siebenhandl war ein alter und sehr rüstiger Waidler, ein Mann mit hellwachem Blick, aus den blitzblauesten Augen, die je ein Mensch sah. Im

STRAUBINGER | Titel 9

10 Titel | STRAUBINGER Sommer, wenn die Tage lang waren und klar, ist er oft vorbeigekommen und hat zu einem Bärwurz nicht nein gesagt. Er kam auf dem Rückweg von Haselbach, fünf Kilometer zu Fuß; dann hat er sich hingesetzt auf die Gredbank vis-a-vis vom Grand, er hat einen Bärwurz getrunken und ein wengerl geratscht, aber nicht viel; was keinen Wert hatte, das wusste er, und auch, was einenWert hatte, und einmal hat er für meine Mama unseren Tauben das Kragerl umdraht. Es war so schön, diese Zeit. Vergiftet hätte er Tauben nie. Sehnsucht nach einem Sommer im Bayerischen Wald Ich weiß nicht, wie Ihnen das geht; aber ich habe jetzt, wo der Sommer wie jedes Jahr kommt und die Welt aus den Fugen geht, manchmal eine Sehnsucht. Nach einem Sommer im Bayerischen Wald und einer Zeit, als einem Buben wie mir die gebratenen Tauben gleichsam in den Mund flogen und genau dies das größte Problem eines achtjährigen Mädchens war; Schwestern sind seltsameWesen, wenn man selber erst sieben ist, und manchmal denke ich: Gäbe es Zeitreisen, ich würde wissen, wohin. Aber das geht nicht, wegen der Bildzeitung und ihrem Entscheid gegen Zeitreisen. Einmal hat sich übrigens eine Taube an mir gerächt für den Verzehr ihrer Verwandtschaft. Ich war zum ersten Mal unterwegs mit einem neuen Hemd, und auch, wenn’s mir keiner glaubt: Es war ein Markenhemd, ziemlich teuer. Da flog eine Taube daher und hat mich voll angeschissen. Voll auf den Ärmel. Voll groß. Der Schiss einer Monstertaube. „Schatz, geh, bring das Arsen gschwind her“, hätte ich da am liebsten mit Georg Kreisler gerufen, „das tut sich am besten bewährn, streu‘s auf a Grahambrot kreuz über quer, nimm‘s Scherzl, das fressen‘s so gern!“ Es ist ja doch unangenehm, wenn man mit dem Schiss einer Monstertaube am Ärmel auf einen Termin muss, im Sommer noch dazu, wenn‘s jeder sieht. Aber das darf man nicht tun, das Kreisler-Lied ist ja auch ironisch gemeint, und die Sommer der gebratenen Tauben sind heute vorbei. Die Straubinger Tauben genießen so manche Leckerei – auch wenn ihnen das nicht immer gut tut.

STRAUBINGER | Titel 11

STRAUBINGER | Titel 13 Ittlinger Str. 39 (Nähe Klinikum) • 94315 Straubing Tel.: 09421/186130 • telepoint@t-online.de Landshuter Straße 135 • 94315 Straubing Tel.: 09421/9746668 • tele-business@t-online.de JETZT BEI UNS VORBEIKOMMEN UND DAS SCHNELLE INTERNET ALS EINER DER ERSTEN IN STRAUBING SICHERN! TEL-POINT HERZLICHEN SERVICE ERLEBEN

14 Titel | STRAUBINGER Der sechsjährige Tobias ging mit seiner Oma am Faschingssamstag, wie jeden Samstag, in die Stadt zum „Schoppen“, wie Omi immer lächelnd sagte. Das machte Riesenspaß und es fand sich auch immer wieder etwas, das man unbedingt brauchte. Beim Bummel über den Stadtplatz kamen sie natürlich auch am Stadtturm vorbei. Tobias begrüßte ihn wie einen alten Freund. „Hallo, da bin ich wieder. Hattest Du eine schöne Zeit?“ Er sah hinauf zum Stadtturm und erschrak. Sein alter Freund sah traurig aus. Seine fünf Spitzen, die sonst stolz in den Himmel ragten, ließen den Kopf hängen wie die Blumen auf Omis Fensterbank. „Was ist mit Dir? Warum bist Du so traurig?“ „Ach, Tobi, schau mich an“, sprach der Stadtturm mit weinerlicher Stimme, „sieh nur, was man mir angetan hat! In ein Korsett aus Holz und Stahl hat man mich gezwängt. Einen neuen Mantel soll ich bekommen und meine Uhr tickt auch nicht mehr ganz richtig. Schließlich bin ich nicht mehr der Jüngste, das sehe ich auch ein. Aber nun steh‘ ich schon seit Monaten so da. Ich möchte doch das Schmuckstück der Stadt sein und nicht ihr Schandfleck!“, schluchzte der Stadtturm. Tobias legte tröstend seine kleine Hand auf die Mauer des Stadtturms. Da spürte er die großen dicken Tränen, die der Stadtturm weinte. Tobias schluckte. „Weine nicht, bald bist Du wieder schön. Und alle schauen auf Dich, wenn man wissen will, was die Stunde geschlagen hat“, versuchte er zu trösten. „Bald – wann ist das? Weißt Du, mein kleiner Freund, um die schönste Zeit im Jahr hat man mich betrogen. Schon im Frühjahr freue ich mich auf die Zeit, wo ich Der traurige Stadtturm Die Geschichte einer Freundschaft Von unserer Leserin Monika Meyer ImWinter 2008/2009 war der Stadtturm an der Westseite eingerüstet, weil dieTurmuhr saniert wurde. Monika Meyer erinnert sich.

STRAUBINGER | Titel 15 der Mittelpunkt des Winterweihnachtszaubers am Stadtplatz bin. Aber, wer will denn so ein hässliches Entlein fotografieren. Ich hab’s ja gehört, wie die Leute gesagt haben: Der Stadtturm heuer ist greißlich, den kann man nicht fotografieren. Eine Schande für den ganzen Christkindlmarkt! – Das tat so weh!“, jammerte der Stadtturm. „AchTobi, es tut so gut, mal mit einem Freund darüber zu sprechen.“ Zum Volksfest wieder der Glanz unserer Stadt Tobias fühlte mit seinem Freund und überlegte, wie er ihm helfen könnte. „Weißt du“, begann er, „du musst noch etwas Geduld haben. Ich war vor ein paar Wochen krank und musste fünf Tage im Bett bleiben. Da war ich auch sehr traurig. Die anderen Kinder spielten draußen Fußball und mir war sooo langweilig. Aber Omi hat gesagt, dass es nicht gut ist, wenn man zu früh wieder aufsteht. Man muss warten, bis man wieder ganz gesund ist. Es braucht halt seine Zeit. Und bis zum Gäubodenvolksfest im August bist Du ganz bestimmt wieder der Glanz in unserer Stadt! Und jetzt ist ja Faschingszeit, da verkleiden sich ja alle Leute. Du könntest als Baugerüst zum Faschingsball gehen – und ich verkleide mich als Malermeister.“Tobias sah ein Lächeln über das Gesicht des Stadtturms huschen. „Ja, das machen wir! Was meinst Du, wie dann die Leute schauen!“, sprach der Stadtturm gar nicht mehr so traurig. „So, nun muss ich aber weiter“, verabschiedete sich Tobias „Omi und eine warme Tasse Schokolade warten schon im Café auf mich. Und nachher geh ich noch zu unserm Oberbürgermeister und sag ihm wie traurig du bist, und dass er dich ganz schnell wieder schön machen soll.“ Der Stadtturm seufzte vor Rührung: „Danke dir, mein Freund, bis zum nächsten Mal“ und winkteTobi mit seinen fünf Turmspitzen fröhlich hinterher. Ittlinger Straße 192 94315 Straubing Tel. 0 94 21 / 74 08 28 Fax 0 94 21 / 74 08 38 Öffnungszeiten täglich: 11.30 Uhr bis 14.30 Uhr 17.30 Uhr bis 23.30 Uhr www.majestic-sr.de Genuss schenken mit einem Gutschein von uns! Täglich reichhaltiges Mittags- und Abendbuffet, Livecooking, Sushi und mehr... Jetzt schon an Muttertag denken!

Der Jubilar Ein historischer Abriss des Straubinger Stadtturms Von Dr. Dorit-Maria Krenn, Stadtarchiv Straubing Der Straubinger Stadtturm feiert 2016 seinen 700. Geburtstag. Sein Baubeginn im Jahr 1316 ist in einemmittelalterlichen Chorbuch des Klosters Windberg überliefert. Der Turm wurde bis in das 16. Jahrhundert stufenweise ausgebaut. Im Stadtmodell des Straubinger Drechslermeisters Jakob Sandtner aus dem Jahr 1568 präsentiert sich der quadratische Turm schon fast in der heute vertrauten Form: siebengeschossig, mit auskragendem Schlussstockwerk, auf dem vier Ecktürmchen und eine Mittelspitze sitzen; lediglich der Wächterumgang hat noch keine Bedachung. Das gotische Bauwerk hatte zwar öfters Renovierungen nötig – Mitte des 17. Jahrhunderts zum Beispiel drohte es auseinanderzubrechen, mit mächtigen eisernen Schlaudern und einem steinernen Stützpfeiler wurde ihm geholfen. Letztlich gilt aber die an seiner Südseite angebrachte Inschrift: „Haec turris firmiter erecta“ – Dieser Turm ist fest errichtet. Symbol eines selbst- bewussten Bürgertums Er bildet die Mitte der 1218 vomWittelsbacher Herzog Ludwig den Kelheimer gegründeten „neuen“ Stadt Straubing, steht im Zentrum des großen Straßenmarktes, auf dem Kreuzungspunkt der wichtigen Fernstraßen von Wien nach Frankfurt, von München nach Prag. Aber nicht der herzogliche Stadtherr, sondern die Bürger haben ihn errichtet, als für eine mittelalterliche Stadt lebensnotwendigen Wachturm vor Feuer und Feind. Seine besonders eindrucksvolle, repräsentative Gestalt erklärt sich aus den mittelalterlichen Machtverhältnissen in Straubing: Der Wittelsbacher Herzog war Landes- und Stadtherr, aber ihm gehörte der Grund und Boden, auf dem „seine“ Stadt Straubing stand, nicht. Denn er war Besitz des Augsburger Domkapitels. Die Bürgerschaft strebte zwischen diesen beiden „Herren“ nach immer mehr Freiheit und Selbstverwaltung, setzte mit ihremWachturm auch ein demonstratives Zeichen bürgerlichen Selbstbewusstseins. Dies zeigt sich nicht nur in der imponierenden Höhe von etwa 67 Metern, sondern beispielsweise auch in der auffälligen Gestaltung des Turmportals. Das Sandtner- Modell anno 1568 16 Leben | STRAUBINGER 

Der Türmer, für den bei der Sanierung des Turms 1783 hoch oben eine Wohnung eingebaut wurde, musste auf den Ausbruch von Feuer sowie das Nahen von Reitern und Schiffen achten und mit entsprechenden Horn-, Flaggen- und Lichtsignalen Alarm geben. Zudem hatte er die Zeit mittels Glockenschlag zu vermelden und die Turmuhr zu warten. In der mittleren Turmlaterne ist heute noch die Feuer- bzw. Uhrglocke aus dem Jahr 1406 für den Stundenschlag der Straubinger verantwortlich. Ihre Inschrift lautet: „Ych kundoz die czeit di uns got tag und nacht geit“ – Ich künde die Zeit, die Gott uns Tag und Nacht gibt. Die Turmuhr weist die Zeit Der letzte Türmer verrichtete seinen Dienst bis 1922, lebte aber noch bis zu seinem Tod am Neujahrstag 1928 auf dem Turm. Als „Zeitweiser“ dient der Turm bis heute mit seinem eigentümlichen Ziffernblatt, das mit 7,30 Metern im Durchmesser das zweitgrößte in Deutschland, nach der Uhr der Hamburger „Michel“-Kirche, sein soll. Plakat aus dem Jahr 1962 STRAUBINGER | Leben 17 Jakobsgasse 5 · 94315 Straubing · Tel. 0 94 21 / 2 19 05 Kosmetikstudio Stefanie Holzapfel Geschenk- gutscheine Die flexible Geschenkidee für alle Anlässe: Exklusiv bei Autosattlerei Freier Rain · Im Gewerbegebiet 9 ✆ 0 94 29/ 9 48 49 66 www.autosattlerei-freier.de Autosattlerei und Planen Innenausstattung / Verdecke Freier GmbH & Co. KG • Sitzheizung nachträglicher Einbau • Cabrioverdecke für alle Fabrikate • Bootsverdecke • Lkw-Planen • Lederpolsterungen • Motorrad-Sitze Stadtturm · 94315 Straubing Tel. (09421) 1322 Düfte, Pflege, aktuelle Farben Wir beraten Sie gerne! Ihre Parfumerie VOM FACHMANN GEKAUFT & BETREUT!  MOUNTAIN BIKE  CROSS BIKE  ATB  TREKKING-, RENN-, KINDER-, SPORT- UND TOURENRÄDER  CITYAUSFÜHRUNGEN EIGENE REPARATURWERKSTÄTTE ROSENGASSE 45 · STRAUBING ✆ (09421) 22539 E-BIKE-STATION GROSSE AUSWAHL

18 Titel | STRAUBINGER Bereits für das 15. Jahrhundert sind die spätgotischen Anbauten bezeugt. Sie beherbergten unter anderem die Ratstrinkstube, die Stadtwaage und die Stadtwache, einen Theatersaal, das Brothaus, Wohnungen, städtische Ämter und – bis heute – Ladengeschäfte. Anmaßend schönes Ding Am Ostgiebel, in Höhe der Ratstrinkstube, brachte man 1675 auf Anregung des Vorstehers des Kapuzinerklosters auch eine Madonna an. Seitdem beteten die Straubinger Bürger an den Samstagabenden und an den „Frauenfesten“ hier öffentlich das Marienlob. Die überlebensgroße Marienfigur, geschnitzt von dem Bildhauer Simon Leutner, musste zwar Anfang des 19. Jahrhunderts dem Säkularisationsstreben der Regierenden weichen; die Bürgerschaft stellte sie aber bei der Stadtturmrenovierung 1903 wieder an ihren angestammten Platz. War 1782 in einer der frühesten Stadtgeschichten Straubings der Turm noch als „die Uhrenbild aus dem 19. Jahrhundert H O L Z - U N D B L E C H - B L A S I N S T R UM E N T E I N S T R UME N T E N B A U R E P A R A T U R ME I S T E RWE R K S T A T T L A C K I E R UNG S E R V I C E & H A N D E L Pleischl Art e. K. Hauptstraße 51 94348 Atting ✆ 0 94 29 / 15 72 musikpleischl.de Über 400 Blasinstrumente lagernd • zu festen Konditionen kaufen TESTEN • MIETEN • KAUFEN Bester Preis & Service garantiert

größte Zierde von Straubing … die Fünfe grad!“ charakterisiert worden, so erwog man im Zuge der Demolierung der Stadtbefestigung 1806/1807 kurzzeitig auch den „großen, sehr überflüssigen Turm” bzw. diesen unnützen „Zahnstocher” abzureißen. Der Stadtturm, von dem Schriftsteller Josef Martin Bauer 1968 treffend als „anmaßend schönes Ding“ schwärmt, ist zu Recht Wahrzeichen der Stadt und ihrer Bürgerschaft. Er ist nicht nur das zentrale Bauwerk und ein herausragendes architektonisches Denkmal Straubings. Er ist für die Straubinger Sinnbild ihrer Heimat und im Alltag selbstverständlicher Treffpunkt. Man verabredet sich „am Stadtturm“ , der übrigens keine Hausnummer besitzt, sondern selbst Ausgangspunkt aller Hausnummernzählung ist. Alle Fünfe grad sein lassen Der Stadtturm ist aber noch etwas: Symbol einer den Straubingern zugeschriebenen Charaktereigenschaft, „alle Fünf grad sein lassen“. Diese alte, angeblich von den fünf Spitzen des Straubinger Stadtturms herrührende Redensart ist bereits Mitte des 16. Jahrhunderts bezeugt, in der Sprichwörter-Sammlung des Theologen Sebastian Franck: „Man muß zu zeiten durch die finger sehen. Das ist / Man muoß etwa fünff gerad lassen sein / … vnd von frid wegen etwas mitnarren vnnd nachgeben ...“ Gelassen steigen also die Straubinger auf ihren Turm, der seit der letzten großen Sanierung 1991 wieder begehbar ist, und genießen – nach 227 Stufen – einen herrlichen Blick auf ihre mittelalterliche Stadtanlage, auf das moderne Straubing, auf die Donau und hinein in den Gäuboden und in den Bayerischen Wald. Veranstaltungen zum Eine Auswahl: Stadtturm-Jubiläum JUBILÄUMSAUSSTELLUNG: „…ein anmaßend schönes Ding” 22. April bis 16. Oktober, Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 16 Uhr, Gäubodenmuseum STADTTURMGESPRÄCHE: Ein Turm-Dialog mit Hans Vicari und Werner Schäfer 23. April, 14.30 Uhr und 16.30 Uhr, 3. Juni, 18 Uhr und 8. Oktober, 14.30 Uhr,TreffpunktTourist-Info VORTRAG VONWERNER SCHÄFER: „Fest errichtet“ 28. April, 19 Uhr, Vortragssaal Gäubodenmuseum KOSTENLOSE FÜHRUNG FÜR KINDER: „Hoch hinauf, wo einst der Türmer wohnte“ 27. Mai und 29. Juli, 15 Uhr, TreffpunktTourist-Info LESUNG AUF DEM UND ÜBER DEN STADTTURM: „Alle Fünf grad“ 17. Juni, 7 Uhr, 12 Uhr und 22 Uhr, 25. Juni, 18 Uhr und 20 Uhr GESCHICHTE UND GESCHICHTEN RUND UM DEN STADTTURM UND DEN TÜRMER: „Ich künd´ euch Zeit und Stund‘“ 7. Mai, 4. Juni, 2. Juli, 6. August, 3. September und 1. Oktober um 10.30 Uhr,TreffpunktTourist-Info Das ausführliche Programm gibt es als kostenlosen Flyer im Amt für Tourismus und unter www.straubing.de STRAUBINGER | Leben 19

20 Titel | STRAUBINGER Der Stadtturm in Zahlen Unter allen richtigen Anrufern verlosen wir drei Stadtturm- Jubiläumspakete. Ein Paket beinhaltet eine Turmführung, Souvenirs und das neue Stadtturmbuch des Verlags Attenkofer. Sie haben die Geschichte des Stadtturms in unseremMagazin aufmerksam gelesen? Dann fällt Ihnen die Lösung unseres Turmrätsels sicherlich leicht. Bringen Sie die Buchstaben in die richtige Reihenfolge, daraus ergibt sich das Lösungswort. 11 6 9 4 10 5 8 3 7 2 1

STRAUBINGER | Titel 21 1. Wann wurde die Stundenglocke des Stadtturms gegossen? N 1406 Z 1890 R 2001 2. Wie viele Meter Durchmesser hat die Stadtturm-Uhr? V 3,10m E 7,30m A 20,20m 3. Aus welchem Jahr ist das Sandtner-Modell, in das auch der Stadtturm eingebaut ist? H 1568 O 1968 S 2016 4. Welche Hausnummer hat der Stadtturm? C Keine U 0 I 1 5. In welchem Jahr war Baubeginn des Stadtturms? F 1910 P 1060 I 1316 6. Wie viele Spitzen hat der Stadtturm? N 3 E 5 E 7 7. Wie hoch ist der Stadtturm (mit Wetterhahn)? R ca. 100m Z ca. 67m A ca. 47m 8. Wann starb der letzte Türmer? R 1928 U 1968 O 1988 9. Wie viele Stufen führen zum Türmer-Umgang? M 305 H 227 O 650 10. Wann wurde die Madonna amOstgiebel aufgestellt? B 825 A 1675 E 1780 11. Wann wurde der Stadtturm zuletzt grundlegend saniert? W 1991 L 2008 S 2015 Rufen Sie an unter der Nummer 0137 -808400525 (ein Anruf kostet 50 Cent aus dem deutschen Festnetz inkl. Vodafone/ D2-Leistungsanteil), nennen Sie das Lösungswort, Ihren Namen und Ihre Adresse. Teilnahmeschluss ist der 30. April 2016. Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlos- sen. Verlagsmitarbeiter dürfen nicht teilnehmen. Anrufen und gewinnen Theresienplatz 51 94315 Straubing Tel. 09421 9622-30 straubing@pustet.de

22 Leben | STRAUBINGER Biodynamisch gärtnern Von Monty Waldin Biologisch-dynamisches Gärtnern ist mehr als „nur“ Bio: Es bedeutet Gärtnern im Einklang mit der Natur durch schonende Bodenbearbeitung und das Verknüpfen der Gartenarbeit mit den jahreszeitlichen Rhythmen und natürlichen Zyklen. So werden beim Säen, Pflanzen und Ernten auch die Mondphasen berücksichtigt. Die nachhaltige Art zu gärtnern verbessert die Pflanzengesundheit, erhöht die Resistenz gegenüber Krankheiten und Schädlingen und schafft Lebensräume für Tiere. Das zerstörte Leben des Wes Trench Von Tom Cooper An einem schönen Frühlingsmorgen entdeckt der Hase auf der Lichtung am Bach den Igel. Noch nie zuvor hat er so etwas Piksig-Strubbeliges gesehen. Aber ihm gefallen die Stacheln und dem Igel gefällt das glatte, weiche Fell des Hasen. Von nun an treffen sich die beiden jeden Tag und werden Freunde fürs Leben. Doch eines Morgens wartet der Hase vergeblich auf seinen kleinen Freund. Hat ihn der Igel etwa verlassen? Oder steckt etwas anderes dahinter? Eine berührende, zuckersüß illustrierte Freundschaftsgeschichte im Wandel der Jahreszeiten. Bilderbuch ab 4 Jahren. Wir zwei gehören zusammen Von Michael Engler Schmökerecke Nachdem Hurrikan Katrina über Louisiana hinweggezogen ist, hat Wes Trench so ziemlich alles verloren. Er hält es zu Hause nicht mehr länger aus und heuert beim Shrimper Lindquist an. Doch zu allem Überfluss bedroht ein Ölteppich die Küste und die durchgeknalltenToup-Brüder sind auch noch hinter ihnen her... Ein großartiges Debüt mit störrischen, ganz eigenen Figuren und einer wunderbaren Kulisse! ANZEIGE BUCHTIPPS präsentiert von Bücher Pustet Bike & Hike ist eine perfekte Methode, um die begehrte Baumgrenze zu erreichen und darüber hinaus die mächtigen und schroffen Höhenlagen der Alpen zu erobern. Martin Hornauer hat mithilfe vieler Bilder und Übersichtskarten einen ganz besonderen Outdoorguide erstellt. In diesem Buch findet man 23 Touren, u. a. in der Mieminger Kette, im Wettersteingebirge, Karwendel, Rofan- und Kaisergebirge und den Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen. Jedes Gebiet hat seinen eigenen Reiz, seine ganz eigene Landschaft und vollkommen unterschiedliche Ansprüche an Kondition und Technik. Bike & Hike Martin Hornauer

STRAUBINGER | Extras 23 Ein starkes Team! Apotheke im Gäubodenpark Hebbelstr. 14b · 94315 Straubing Tel. 09421 - 913170 · Fax 09421 - 913171 willkommen@apotheke-im-gaeubodenpark.de www.apotheke-im-gaeubodenpark.de IPL | SHR 50,- € GUTSCHEIN Pro Person nur ein Gutschein. Gültig bis 30.6.16 Rosengasse 28 Straubing 09421 - 7512062 www.kosmetikstudio- straubing.de Oberlippe/Kinn ........... 30,- € Achseln........................ 50,- € Bikinizone .................... 55,- € Intim komplett............. 85,- € Brust ............................ 75,- € Bauch........................... 75,- € Rücken ......................... 99,- € NIE MEHR RASIEREN, EPILIEREN ODER WACHSEN! 

24 Leben | STRAUBINGER Prävention vor Rehabilitation – das ist das Motto bei der mobilen Leistungsdiagnostik „Ready to go“ von Annika Eichhorn. Die 30-jährige Sportphysiotherapeutin will damit Sportlern zur maximalen Leistungsfähigkeit verhelfen und Defizite aufzeigen, um Verletzungen vorzubeugen. Außerdem kann nach Verletzungen überprüft werden, wie nah ein Sportler bereits wieder an seinem normalen Leistungsniveau ist. Neun verschiedene Tests werden pro Sportler durchgeführt, rund eine dreiviertel Stunde dauert das Ganze. Es beginnt mit einem YBalance-Test, wo die Beweglichkeit getestet wird, es folgen verschiedenste Sprung- und Schnelligkeitsübungen. „In erster Linie geht es um Beweglichkeit, Koordination, neuromuskuläre Kontrolle, Kraft und Schnelligkeit“, erläutert Annika Eichhorn die Bereiche, auf die sie bei der Auswertung den Fokus legt. Vergleich mit Kontrollgruppen Bei jedem Test wird der erreichte Wert mit Kontrollgruppen verglichen, eingestuft wird dann nach den Kategorien sehr gut, gut, Norm, schlecht und sehr schlecht. Das Okay nach einer Verletzung bekommt ein Sportler nur dann, wenn er bei allen Tests mindestens den Norm-Wert erreicht hat. Warum das Okay vom Arzt oftmals nicht ausreicht, um wieder voll Sind Sie „ready to go“? Annika Eichhorn überprüft die Leistungsfähigkeit von Sportlern Von Fabian Roßmann Tigers-Spieler Dylan Yeo Tigers-Spieler Dustin Strahlmeier

STRAUBINGER | Titel 25 ins Mannschaftstraining einzusteigen? „Die meisten Sportler fühlen sich einfach zu früh schon wieder zu gut“, erklärt Annika Eichhorn. Und nur weil beispielsweise das Kreuzband wieder in Ordnung ist, sei nicht automatisch auch die Leistungsfähigkeit wieder voll da. „Der Engpassfaktor ist eigentlich immer die Muskulatur und nur selten das Band“, sagt die Sportphysiotherapeutin. Bislang hat Annika Eichhorn schon einige namhafte Sportler untersucht. So hat sie beispielsweise das gesamte Team der Straubing Tigers durchgecheckt. Auch der Deggendorfer Stürmer Christoph Gawlik, der aktuell bei der Düsseldorfer EG unter Vertrag steht, war vor kurzem zu Gast in Straubing, um nach seinem Kreuzbandriss seine Leistungsfähigkeit überprüfen zu lassen. Weitere Sportler waren der Ju-Jutsu-Kämpfer Andreas Knebl, Ryo Miyaichi, Fußball-Profi beim FC St. Pauli, Jonas Fedl (Mainz 05), Sebastian Jacob (1. FC Kaiserslautern) oder auch Yanik Rinkl und Selina Mezabrovschi. Leistungstests für Profi- und Hobbysportler Die Ergebnisse sind für die Sportler ein bedeutender Faktor, um den eigenen Körper besser Annika Eichhorn mit Fußballprofi Ryo Miyaichi vom FC St. Pauli QUALITÄT, ZUVERLÄSSIGKEIT UND TERMINTREUE OHNE KOMPROMISSE Regensburger Str. 42 93104 SÜNCHING Tel. 09480/208 Fax 09480/5371 www.zimmerei-kastl.de zimmerei.kastl@t-online.de BAYERISCHES ZIMMERERHANDWERK LEISTUNGSFÄHIG ZIMMEREI · HOLZBAU Fritz Kastl GmbH  Erstellen von Bauplänen und Bauanträgen  Altbausanierungen  Ein- und Mehrfamilienhäuser  Sichtdachstühle – Seit 1952 –  Hallenbau  Schuppen  Außentreppen  Carports  Asbestabbau mit Entsorgung

26 Titel | STRAUBINGER einschätzen zu können. So sagt beispielsweise Tigers-Torhüter Dustin Strahlmeier: „Die Tests sind wichtig, damit man weiß, wenn man vielleicht irgendwo ein Defizit hat, um dann Verletzungen vorzubeugen.“ Und Verteidiger Dylan Yeo ergänzt: „Diese Zahlen sind schon wichtig für uns Spieler.“ „Ich war überrascht, dass es so große Unterschiede gibt“ Aber die Leistungsdiagnostik ist nicht nur etwas für Profisportler. So ließTrainer Thorsten Hauke beispielsweise im Januar die gesamte D-Jugend des SC Rain testen. „Ich war überrascht, dass es so große Unterschiede gibt. Man sieht hier Sachen, die man auf dem Platz so gar nicht erkennt“, sagte er anschließend. Man könne gar nicht früh genug anfangen, präventiv zu arbeiten, ist Annika Eichhorn überzeugt. „Man glaubt gar nicht, wie viele Sportler Annika Eichhorn will Sportlern zur maximalen Leistungsfähigkeit verhelfen. Bären Apotheke Unser schnellster Gesund-Service In allen Fragen gut beraten! Schlesische Str. 78 · 94315 Straubing Tel.: 0 94 21 / 6 13 40 Fax: 0 94 21 / 7 89 92 74 www.bärenapotheke-straubing.de Bl tz L eferd enst sich schon in jungen Jahren verletzen und auf dem OP-Tisch landen“, sagt sie, „in diesem Alter ist es sicher leichter, an den Defiziten zu arbeiten.“ Das Interesse von Annika Eichhorn an der Leistungsdiagnostik wurde geweckt, als sie in der Eden Reha in Donaustauf gearbeitet hat und erste Behandlungen bei Profisportlern durchführte. Deshalb entschloss sie sich, nach der Ausbildung in der Sportphysiotherapie und der medizinischen Trainingstherapie ihre Ausbildung im Sports Medicine Biodynamics Center in Cincinnati (USA) zu komplettieren. Seit 2014 arbeitet sie nun im Sporthopaedicum in Straubing und Regensburg und ist mitverantwortlich für die Nachbehandlung der Patienten. Mehr Infos dazu finden Sie unter readytogo-leistungsdiagnostik.de

STRAUBINGER | Titel 27 STRAUBING, 12. JUNI 2016 www.herzogstadtlauf.de SR herzogstadtlauf NEU Start-/Zielbereich Am Hagen 21,1km 40km 20km 10km 5km 2km 2km 1km Der-Hafner-Halbmarathon LIDL-Teamlauf Hofmann-Personal-Teamlauf Völkl-Powerlauf AOK-Fitnesslauf Reha-Zentrum-Walking-Cup Hausladen-Inklusionslauf VR-Jugendlauf Spatzenlauf Feinschmeckerei & Vinothek | Catering & Konzept | Kultur & Kulinarik | Raum & Räume | Kan ti ne & Mi tt ags ti sch Stammhaus: Schlesische Straße 78a, 94315 Straubing, Tel. 09421 71885, Fax 09421 62800, info@ammer.de www.AMMER.de

28 Titel | STRAUBINGER Umsonst ist der Tod Warum es nicht egal ist, dass immer mehr Leute immer weniger für das Hören von Musik zu zahlen bereit sind Das passt jetzt hierher wie, sagen wir mal, Blut- und Leberwurstgröstl auf die Speisekarte eines veganen Restaurants. Trotzdem soll am Anfang dieser neuen, hoffnungsvollen Rubrik kurz von einemMetzgereibetrieb die Rede sein. Diese Metzgerei X, im Volksmund der XMetzger, hat unbestritten den besten Leberkäs weit und breit. Was allerdings wenig über die Fähigkeiten der Beschäftigten bei X in ihrem angestammten Fach aussagt. Tatsächlich hat bei X noch nie jemand einem Kalb den todbringenden Bolzen an die Stirn gesetzt, einer Sau das Schlachtermesser zum Ausbluten in die Schlagader gerammt oder sonst irgendetwas getan, was das Fleischerhandwerk so schön macht. Stattdessen stehen bei X lauter kühle Rechner hinter der Ladentheke, denen der schnöde Mammon mehr am Herzen liegt als die Qualität des selben in der Edelstahl-Auslage vor ihnen. Getreu dem alten Metzger-Motto „Darf’s ein bisserl mehr sein?“ packen sie den Kundinnen bei jedem Einkauf ungefragt Prospekte, Proben und anderen Plempel zu Aufschnitt und Lyoner in den Beutel. Und weil das gutes Geld bringt, kann X seineWare billig hergeben oder gleich verschenken. Bei solchem Geschäfts(un)sinn kann natürlich nicht jeder Konkurrent mithalten, weswegen da schon was dran ist, dass X den besten Leberkäs weit und breit hat. Woanders gibt es nämlich bald keinen Leberkäs mehr. Alles Leberkäs – aber wo bleibt die Musik? Interessant. Aber wo bleibt da die Musik?, fragt spätestens jetzt der eine oder andere ungeduldig. Es schmerzt, das zu sagen, aber genauso funktioniert der Musikmarkt mittlerweile – oder er ist zumindest auf einem schlechtenWeg dorthin. Wem das zu schwarzmalerisch ist, der sollte sich mal mit einem Teenager genau darüber unterhalten. Der Schreiber dieser Zeilen hat es getan. Gedächtnisprotokoll eines Gesprächs mit der 15-jährigen Tochter beim Abendessen: Von Rainer Sobek

STRAUBINGER | Leben 29  TOCHTER tritt an den Tisch, aus dem Handy scheppert Musik.  VATER: „Ah, was Neues von ... (nuschelt etwas, das sich wie der Name einer Band anhören soll – in Wahrheit hat der Vater natürlich keinen Schimmer, wen oder was seine Tochter da hört). Neu gekauft?“  TOCHTER: „Gekauft? Nö, ich höre das halt so.“  VATER: „Aber irgendeinem muss man doch wohl was bezahlen, wenn man neue Musik hören will. Also, bei uns damals ...“  TOCHTER: (leicht genervt) „Papa!“  VATER: „Auch die Stars von heute müssen doch von etwas leben und ihre Mieten bezahlen.“  TOCHTER: „Ich glaube nicht, dass sich One Direction oder Ed Sheeran ernsthaft Gedanken machen müssen, wie sie die Miete bezahlen.“  VATER: „Ich rede ja auch nicht von solchen Stars. Ich denke eher an unbekannte Künstler, die gerade erst mit Mühe und Not ihr erstes Album aufgenommen haben ...“  TOCHTER: „Warum sollte ich mir denn ein Album kaufen, das irgendein unbekannter Vogel gerade mit Mühe und Not aufgenommen hat?“  VATER: „Na, weil es sonst vielleicht irgendwann mal gar keine neue, innovative Musik mehr gibt?“  TOCHTER: „Okay, aber dann möchte ich gefälligst ab sofort mehr Taschengeld, damit ich mir Spotify Premium leisten kann.“ Arcobräu. Geschmack, der verbindet. www.arcobraeu.de Öffnungszeiten Täglich von 10.30 bis 23 Uhr Warme Küche bis 22 Uhr Kein Ruhetag Besuchen Sie uns Wir haben für jeden das richtige Plätzchen • Hauptraum • Königszimmer • Grafenstube • Biergarten Reservierung unter 09421 / 1806122 Zum Bayerischen Löwen Ludwigsplatz 44 · 94315 Straubing Bachl Sonnenschutz Rosengasse 46 Straubing Tel. 0 94 21 / 1 27 26 www.bachl-sonnenschutz.de • über 2500 Ringe vor Ort • Lebenslange Garantien WWW.TRAURINGCENTER-STRAUBING.DE Frühling! Im April 20% Nachlass auf alle Trauringe im Hebbelstraße 14 · Gäubodenpark Tel. 09421/3481 · www.123-trauringcenter.de Öffnungszeiten: Montag – Samstag 9 – 19 Uhr

30 Leben | STRAUBINGER Bevor verraten werden soll, wie die Geschichte ausging, hier schnell der Info-Block, ohne den keine Kolumne mit ein wenig Anspruch auskommt: Anderthalb Milliarden Euro haben die Deutschen im Jahr 2015 für Musik ausgegeben – vermutlich, weil der durchschnittliche Helene-Fischer-Konsument nicht gleichzeitig als Technik-Leuchte bekannt ist, vor allem für handfeste Tonträger. Fast 70 Prozent des Umsatzes entfallen auf die überteuerten CDs, auf DVDs und auf das einfach nicht tot zu kriegende Vinyl. Der Anteil der digitalen Verkäufe wächst dabei stetig – was aber nur scheinbar eine gute Nachricht ist. In Wahrheit gehen die Einnahmen durch Musikdownloads insgesamt nämlich zurück. Man kann für Spotify zahlen – muss aber nicht Das Zauberwort: Streaming. Ganz neu ist dieses System digitaler Musikflatrates nicht mehr. Aber spätestens, seit auch die Beatles auf Spotify & Co. zur Verfügung stehen, ist die Welt im Streamingzeitalter angekommen. Dabei können sich Apple, Google, Tidal, Deezer und sogar der Lebensmitteldiscounter Aldi noch so strecken – an Spotify reichen sie noch lange nicht heran. Denn anders als die meisten Mitbewerber, hat sich Spotify, „der FC Bayern unter den Streaming-Diensten“, wie die „Süddeutsche Zeitung“ kürzlich schrieb (oder der „X-Metzger in dem Metier“, wie wir freundlich hinzufügen), von Musik als wertvollerWare verabschiedet. Marktführer ist Spotify vor allem deshalb, weil Abonnenten für den Zugriff auf die 30 bis 35 Millionen Titel umfassende Bibliothek bezahlen können, es aber nicht müssen. Wer sich an der minimal schlechteren Tonqualität und ein paar anderen technischen Einschränkungen nicht stört, kriegt die komplette Musik gratis. Ach ja, ein paar Werbeunterbrechungen gibt es natürlich schon auch. Ein Frage bleibt allerdings: Von welchem Geld soll ein Musiker in diesen Zeiten leben? 0,005 Dollar, haben die geschätzten Kollegen des Musikmagazins „Rolling Stone“ errechnet, kommen pro gestreamtem Song beim Künstler an. 0,005 Dollar! Da kann man dem angehenden Popstar nur raten, noch ein Weilchen zu warten, bis er den neuen Porsche bestellt. Und selbst wenn man kein angehender Popstar ist, sondern nur Pessimist – und wer ist das nicht? – , könnte man befürchten, dass da etwas zum Sargnagel einer Branche wird, das diese gerade noch als ihre Rettung verkauft. 0,005 Dollar pro Titel – da muss der Porsche warten Um auf das Gespräch zwischen Vater und Tochter am Abendbrottisch zurückzukommen. Auch das war ja nicht ganz so verlaufen, wie es sich der Vater gewünscht hätte. Doch statt der Tochter die Spotify-Premium-Mitgliedschaft zu spendieren, beschließt der Vater, ihr den Wert der Musik durch den gemeinsamen Besuch eines Livekonzerts zu vermitteln. Der Plan gerät allerdings kurz ins Wanken, als dem Vater am nächsten Tag in der Vorverkaufsstelle unverschämte 160 Euro für zwei Tickets für eine allenfalls semi-bekannte Band abverlangt werden. Der Vater bezahlt schließlich zähneknirschend, verschweigt der Tochter den Preis aber lieber. So viel zum Thema Musik und ihr Wert. Auf der Fahrt zum Konzert verspüren Vater und Tochter dann beide ein leichtes Hungergefühl, und man beschließt, noch schnell irgendwo einen Happen zu essen. Beim X-Metzger soll es ja die besten Leberkässemmeln geben. Und nicht mal teuer.

STRAUBINGER | Titel 31  Fenster  Türen  Haustüren  Rollläden  Wintergärten  Insektenschutz  Garagentore  Bodenbeläge  Farben  Gartenzäune SCHWIERZ schönes wohnen BAUELEMENTE Wir nehmen uns Zeit für Sie! Sankt-Nikola-Straße 22 94315 Straubing Tel. 09421 - 9638435 info.schwierz@t-online.de Termine nach Vereinbarung (abends oder auch Samstag-Vormittag) Profitieren Sie aus unserer Vielfalt an Bauelementen (eigene Ausstellung) Kompetente Beratung, Lieferung und Montage, alles aus einer Hand Ihr Partner für Alt- und Neubauten DER Deutsches Reisebüro Steinergasse 20 · Straubing t: +4994 21 - 120 01 straubing1@der.com www.der.com/straubing1 Ferdinand, Ilona & Elena Holen Sie sich Tipps bei unseren Reiseprofis. An welcher Bar es die besten Cocktails gibt und viele weitere Empfehlungen erhalten Sie bei unseren Experten:

32 Wohlfühlen & Genießen | STRAUBINGER Stets mit weißer Schürze Rosa Limbrunner hat unzähligen Straubingern das Kochen beigebracht Von Sonja Ettengruber Wenn Rosa Limbrunner einlädt, dann erwartet den Besucher ein liebevoll festlich gedeckter Tisch, eine elegante, aufmerksame Gastgeberin und eine kulinarische Offenbarung. Während unseres Gesprächs bietet sie Kanapees mit von ihr kreierten Aufstrichen und eine luftige Schokosahnetorte an. Das schmeckt so herrlich frisch und köstlich, dass man die höfliche Zurückhaltung vergisst und sofort alles aufessen möchte. Jahrzehnte bevor Fernsehköche und „Das perfekte Dinner“ uns das Selberkochen wieder schmackhaft machen wollten, war Rosa Limbrunner als Leiterin von Kochkursen in Straubing schon eine Institution. Zunächst an der Berufsschule, von 1978 an fast dreißig Jahre lang auch an der Jakob-SandtnerRealschule, hat die Fachlehrerin für Hauswirtschaft Mädchen und insbesondere die Knaben unterrichtet. „Hauswirtschaft war Pflichtfach, zwei Stunden die Woche. Die Buben waren begeistert und eifrig dabei, sie konnten bis zum Schuljahresende ein Drei-Gänge-Menü zubereiten.“ Am liebsten kochten die jungen Männer Jägerschnitzel mit Spätzle. Rosa Limbrunner hat sich freundlich Respekt verschafft und ihre Burschenbande gebändigt. „Ich war streng, aber gerecht.“ Diszipliniert, doch heiter ging es auch bei ihren Volkshochschul-Kochkursen zu. Jeweils vier Wochen lang, dienstags und donnerstags abends, das war auch für viele Straubinger Männer genussreicher Pflichttermin. Sie besuchten einen Garnierkurs ebenso gerne wie einen Feinschmecker-, Wildgerichte- oder Italienisch-Kochkurs. „Auf Hygiene und Sauberkeit habe ich immer größten Wert gelegt. Ohne weiße Schürze wurde bei mir nicht gearbeitet“, sagt Rosa Limbrunner. Anfangs traf man sich in der Schulküche der Petersschule, bis dann die Vhs aufgrund der großen Nachfrage eine eigene Küche einrichtete. Nach ihrer aktiven Zeit hat Rosa Limbrunner die Bitten vieler Schüler erfüllt und zwei Kochbücher herausgegeben. „Festliche Menüs durchs Jahr“ bringt auf 140 Seiten Menüvorschläge für alle Anlässe. In ihrem jüngsten Werk zeigt die Autorin Gaumenschmaus in „Verführerischer Vielfalt“. Aller Raffinesse und Kunstfertigkeit zum Trotz: Rosa Limbrunners Leibgericht wird aus einfachen Zutaten gemacht: Sie schwärmt von den gebackenen Leberknödeln, die ihre Mutter früher im elterlichen Gasthaus in Teisbach zubereitet hat. Bei meinem nächsten Besuch muss ich um das Rezept bitten. „Verführerische Vielfalt verzaubert alle Sinne“ Hardcover mit Schutzumschlag, 172 Seiten, 22 Euro. Erhältlich in Buchhandlungen und im Leserservice des Straubinger Tagblatts. Hauswirtschaftsunterricht an der Realschule für Knaben

STRAUBINGER | Titel 33 Rosa Limbrunner empfiehlt dazu: Kartoffelsalat nach Feinschmeckerart 750 g festkochende Kartoffeln • 1 Zwiebel • ½ l Fleischbrühe • 4 EL Essig • 1TL Zucker • Salz und Pfeffer • 150 g Maiskörner • 1 Bd. Radieschen • 1 EL gerieb. Meerrettich • 1 EL Mayonnaise • 150 g saure Sahne • 1 EL Zitronensaft • 1 Bund Dill • 1 Zweig Zitronenmelisse Kartoffeln kochen, pellen und in Scheiben schneiden. Zwiebel fein würfeln. Fleischbrühe aufkochen, Essig, Zucker, Salz und Pfeffer zugeben. Mais abtropfen lassen, Radieschen waschen und in Scheiben schneiden. Mayonnaise, Sahne und Zitronensaft verrühren. Meerettich, Dill und Zitronenmelisse unter den Salat mischen. Mandarinen gefüllt mit Fruchtsalat 4 Mandarinen • 1 Orange • 1 Kiwi • 2 EL Orangenlikör Mandarinen aushöhlen. Orange und Kiwi schälen und würfeln. Fruchtsalat in die Mandarinenhälften füllen. Orangenlikör über die Früchte geben, dann abdecken mit den kleinen Geleewürfeln. Dazu servieren Sie Toastbrot. Gefüllte Truthahnbrust 1 tiefgefrorene rohe Truthahnbrust (ca. 1,5 kg) • 2 Paar rohe feine Bratwürste • 150 g gekochter Schinken • ½Tasse schwarze chinesische Morcheln • Salz und Pfeffer • 2 Likörgläser Weinbrand • 1 Löffelspitze gemahlene Nelken • ½ TL Muskat • 4 Blatt helle Gelatine • zum Braten 1 großes Stück Bratfolie Truthahnbrust auftauen. Bratwurstbrät aus der Pelle streifen. Schinken würfeln. Morcheln in kaltem Wasser 15 Minuten einweichen. Bratwurstbrät, Schinkenwürfel, ausgedrückte Morcheln, Salz, Pfeffer, Weinbrand, Nelken und Muskat gut vermischen. Farce auf der Truthahnbrust verteilen. Truthahnbrust zusammenrollen, fest mit Bindfaden umwickeln. Rollbraten ringsrum salzen und pfeffern und auf die Bratfolie legen. Folie verschließen. Bratbeutel mit einer Gabel 2- bis 3-mal einstechen, damit der Dampf beim Braten entweichen kann. Braten im vorgeheizten Backofen auf 200 °C (Gas Stufe 3) 1½ Stunden garen. Anschließend in der Folie abkühlen lassen, danach Bindfaden entfernen. Bratensaft in einem kleinen Topf erhitzen, eingeweichte ausgedrückte Gelatine darin unter Rühren auflösen. In einer viereckigen Form erkalten lassen und in kleine Würfel schneiden. DieWürfel um die Bratenscheiben legen. Dann die gefüllten Mandarinen mit Petersilie dekorieren. Zur Truthahnbrust eignen sich hervorragend die Beilagen der Bratenplatte. Die Hauptattraktion eines Buffets AQUAtherm Wittelsbacherhöhe 50/52 · Straubing · 09421 /864444 Öffnungszeiten & Infos: www.stadtwerke-straubing.com Badespaß & Saunagenuss für die ganze Familie

RkJQdWJsaXNoZXIy MTYzMjU=